Potenziale für den Mittelstand

18.06.2001
Von Matthias Gösch
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - E-Procurement wird bisher hauptsächlich von sehr großen Unternehmen eingesetzt, sieht man einmal von Pilot- und Pionieranwendern ab. Dabei werden häufig bestehende bilaterale EDI-Verbindugen über Marktplätze in multilaterale XML-Verbindungen umgewandelt. Von einer flächendeckenden B-to-B-Revolution durch E-Procurement kann allerdings noch keine Rede sein.

Viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind bei Investitionen in E-Commerce-Technologie immer noch sehr vorsichtig. Sicherheitsbedenken sowie Zweifel an Nutzen und Realisierbarkeit können zwar theoretisch zerstreut werden, doch müssen in der Geschäftsführung häufig auch Berührungsängste und Investitionsunlust abgebaut werden.

Dabei birgt E-Procurement gerade für KMU Potenziale, die bisher nur Großkonzerne freisetzen konnten. Ein gutes System ermöglicht es nämlich auch kleinen und mittleren Unternehmen, sich schnell, flexibel und sehr kostengünstig an andere Systeme, seien es Marktplätze oder Systeme von Lieferanten, anzubinden.

Ebenso können sich viele Kleine zu einer losen Einkaufsgemeinschaft zusammenschließen. Ein zentrales System sammelt alle Bestellungen, und wenn es sich lohnt, wird beispielsweise eine Ausschreibung empfohlen.

* Matthias Gösch ist Berater bei der Lufthansa Systems A-S in Hamburg.