Postreform II: Boetsch fuer Privatisierung

21.05.1993

BONN (CW) - Der Meinungsstreit zwischen dem Bundesminister fuer Post und Telekommunikation, Wolfgang Boetsch, und der Deutschen Postgewerkschaft ueber das Wie der Postreform II hat neue Nahrung erhalten.

Auf den Vorwurf der Gewerkschaft, er wuerde sich bei der Postreform II im Kreis drehen, entgegnete Boetsch, nicht er drehe sich im Kreis, sondern diejenigen, die nicht registrieren wollten, dass der Entwicklung von Post und Telekommunikation nicht mit oeffentlichen Unternehmen standgehalten werden koenne.

Boetsch vertritt die Ansicht, eine Privatisierung der Deutschen Bundespost sowie eine Umwandlung der drei Postbereiche Telekom, Postdienst und Postbank in Aktiengesellschaften sei die beste Loesung, auch fuer die Beschaeftigten. Auf den Vorwurf der Postgewerkschaft, bisher noch keinen Kompromissvorschlag aus dem Ministerium erhalten zu haben, sagte Boetsch: "Die Postgewerkschaft ist bei der Postreform II nicht mein Verhandlungspartner; das sind die Vertreter der Koalitionsfraktionen und der SPD-Fraktion."