Post-IT muss abspecken

08.09.2008
Neun von elf IT-Standorten sollen schließen und einige hundert Mitarbeiter ihre Jobs verlieren.

So ist das manchmal mit dem Outsourcing. Vielversprechende Verhandlungen enden im Nichts, und die Mitarbeiter tragen die Konsequenzen. Eine Milliarde Euro wollte die Post durch einen langfristigen Outsourcing-Vertrag mit Hewlett Packard (HP) sparen. Nun ist der Vertrag geplatzt - angeblich weil HP nicht mehr sicher war, ob die Rechnung für den Konzern aufgeht. Alle 2500 Mitarbeiter sollten eigentlich übernommen werden. Jetzt sucht die Post nach einer internen Lösung. Wie die aussieht - darüber berichtete die Tageszeitung "Die Welt", und eine Post-Sprecherin bestätigte die Nachricht.

Demnach will der Bonner Konzern neun von elf IT-Standorten schließen: Berlin, Dresden, Düsseldorf, Erfurt, Fulda, Hannover, München, Stralsund und Trier. Überleben dürfen Darmstadt und Bonn. Erste Konsequenz aus dieser Maßnahme ist, dass in der Verwaltung 150 Stellen wegfallen. Die Post beschäftigt in ihrer IT-Servicegesellschaft in Deutschland 1100 Mitarbeiter. 450 davon müssten nun nach Darmstadt oder Bonn umziehen oder ihren Arbeitsplatz aufgeben, wie die Postsprecherin bestätigt. Den Beschäftigten der IT-Tochtergesellschaft kann gekündigt werden, die Konzernmitarbeiter haben dagegen eine Beschäftigungsgarantie bis 2011.

Angefangen hatte alles mit einer Absichtserklärung von Post und HP am 24. Januar 2008. Die Bonner wollten ihre weltweite IT mit 2500 Mitarbeitern - inklusive der Rechenzentren der Post-Tochter DHL in Prag, Scottsdale sowie in Cyberjaya in Malaysia - an HP auslagern und in sieben Jahren eine Milliarde Euro einsparen. Nun will die Post dieses Ziel nach eigenem Bekunden ohne externe Hilfe erreichen. (hk)