Berater profitieren von den neuen Ländern

Positive BDU-Bilanz: Fette Umsätze für DV-Untemehmen

29.11.1991

BONN (CW) - Zufriedenheit beim Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU): Das mit Beratung und Software-Entwicklung erwirtschaftete Umsatzvolumen der etwa 460 Mitgliedsunternehmen stieg 1991 um die Rekordrate von 20,3 Prozent (1990: 19,6).Den höchsten Zuwachs verzeichnete dabei der Fachbereich Software/Inormationstechnik mit einer Quote von 23,7 Prozent.

Ebenfalls erfolgreich waren die Fachbereiche Personal- und Management-Beratung mit Steigerungsraten von 22 beziehungsweise 18,8 Prozent. Vom Einzelberater bis zum weltweit agierenden Softwarekonzern- die BDU-Mitglieder konnten 1991 nach Schätzungen einen Umsatz von knapp 5,5 Milliarden Mark erzielen.

Softwarehäuser und Rechenzentren, die im BDU organisiert sind, erwirtschafteten 44,3 Prozent ihres Turn-over aus der Vermarktung von Individualsoftware. Mit Lizenzeinnahmen aus dem Verkauf von Standardsoftware wurden 15,3 Prozent, mit der DV-Beratung gut elf Prozent umgesetzt. Zu weniger als sechs Prozent erzielten die DV-Unternehmen ihr Ergebnis mit RZ-Dienstleistungen.

Die Auftraggeber kommen zu 26,7 Prozent aus der Investitionsgüter-Industrie (27,2). Das zweitwichtigste Kundenpotential stellen Unternehmen der Konsum- und Gebrauchsgüter-Industrie dar, deren Auftragsvolumen um 4,7 Prozent auf 18,7 Prozent gestiegen ist. Nicht ganz so erfolgreich waren die BDU-Mitglieder bei Geldinstituten und Versicherungen: Der Umsatzanteil fiel von 12,7 auf 7,7 Prozent. Aufwärts dagegen ging das Geschäft mit der Bauwirtschaft, wo der Umsatzanteil 1991 bei 6,6 Prozent (2,3) lag.

Wie BDU-Präsident Dieter Frisee gegenüber der Presse hervorhob, verdanken die BDU-Mitglieder diese Wachstumsraten der Entwicklung in den neuen Bundesländern, wo Beratungsleistung besonders gefragt sei, weil neue Märkte aufgebaut werden müßten. Die Branche habe in Deutschland eine Sonderkonjunktur erlebt.