Arbeitsmarkt-Studie

Positive Aussichten für Neueinstellungen

07.02.2013
Von Tobias Wendehost
IT-Unternehmen wollen ihren Personalbestand 2013 deutlich aufstocken. Das ist ein Ergebnis der Studie "Hiring Index" des Personaldienstleisters Robert Half.
Die meisten Umfrageteilnehmer bewertet die Wirtschaftslage positiv.
Die meisten Umfrageteilnehmer bewertet die Wirtschaftslage positiv.
Foto: violetkaipa - Fotolia.com

Im ersten Halbjahr 2013 planen 29 Prozent der deutschen Unternehmen, neue Arbeitsplätze zu schaffen. Im gleichen Zeitraum wollen dagegen nur fünf Prozent der Firmen sozialversicherungspflichtige Festanstellungen abbauen. Ein Jahr zuvor erwarteten noch mehr als doppelt so viele Unternehmer Entlassungen (13 Prozent). Das ist ein Ergebnis der Arbeitsmarktumfrage "Hiring Index" des Personaldienstleisters Robert Half.

In der IT-Branche ist das Bild zweigeteilt: Während 35 Prozent der Unternehmen neues Personal einstellen wollen, planen immerhin 13 Prozent Entlassungen. Gefragt sind weiterhin Softwareentwickler, IT-Security-Spezialisten und Systemadministratoren.

Bei den Wirtschaftsaussichten zeichnen die befragten Firmen überwiegend ein positives Bild. So gehen knapp drei Viertel der Unternehmen davon aus, dass sich die allgemeine Geschäftslage bis Ende Juni 2013 bessert. Der Wert ist fast Deckungsgleich mit den Erwartungen für die eigene geschäftliche Entwicklung: 71 Prozent der Umfrageteilnehmer sind zuversichtlich.

Die Ergebnisse der Studie zeigen eine ähnliche Tendenz wie der Ifo-Geschäftsklimaindex. Dieser ist im Januar zum dritten Mal in Folge gestiegen, wie das Münchner Ifo-Institut Ende letzten Monats mitteilte. Der Index stieg von 102,4 auf 104,2 Punkte.

Entwarnung wollen die Initiatoren der Studie aber nicht geben. "Aufgrund der Verflechtung der Märkte werden rezessive Entwicklungen in den Volkswirtschaften Südeuropas und die dortige Staatsschuldenkrise nicht spurlos an Deutschland vorübergehen", sagt Sven Hennige, Managing Director Central Europe & Germany von Robert Half.

Das Thema Fachkräftemangel bleibt laut Hennige ein Dauerbrenner. So spüren 90 Prozent der befragten Unternehmen den Mangel von qualifiziertem Personal. Im Mittelstand ist der Wert mit 97 Prozent noch höher. Fast zwei Drittel der KMUs befürchten, dass sie im ersten Halbjahr leistungsfähige Mitarbeiter an Wettbewerber verlieren.

Bei Vergütungen sehen die Umfrageteilnehmer nur wenig Spielraum: In 65 Prozent der befragten Firmen sind die Gehälter für die nächsten sechs Monate eingefroren, lediglich ein Drittel kann sich Gehaltsanpassungen nach oben leisten. Bonuszahlungen werden aller Voraussicht nach bei 13 Prozent der befragten Unternehmen sinken, ein Drittel will keine Boni ausschütten.

Die Studie "Hiring Index" wird von Robert Half zwei Mal jährlich in 17 Ländern erhoben. An der Befragung nahmen 6350 CFOs, HR-Manager und CIOs teil.