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Portiert IBM Microsoft-Office auf Linux?

16.02.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - IBM arbeitet eigenen Angaben zufolge an der Portierung des Microsoft-Büropakets Office auf Linux. Damit soll der Einsatz des quelloffenen Betriebssystems auf dem Desktop vorangetrieben werden. Zwar ist es bereits möglich einige Office-Versionen mit Linux zu nutzen, jedoch nur über eine Betriebssystememulation wie "Crossover Office" von Codeweavers.

Der Einsatz von Linux und eines nativen Microsoft Office müsse kein Widerspruch sein zitiert die CW-Schwesterpublikation Computer Sweden Stefan Petterson, Technical Manager von IBMs Softwareabteilung Lotus in Schweden. Die Software sei sehr gut und bei IBM gebe es Pläne, alle Desktop-Lösungen damit zu realisieren.

Wie die Portierung im Einzelnen ablaufe, könne er nicht offen legen. IBM arbeite dabei wie bei der Portierung des Mail-Clients Outlook auf den hauseigenen Domino-Server mit Microsoft zusammen. Die Kooperation ermögliche den Einblick in den Quellcode des Büropakets, sagte Petterson.

Eine Zusammenarbeit in Bezug auf Office mit IBM finde nicht statt, dementierte indes Jonas Persson, Sales Director für Entwicklungswerkzeuge bei Microsoft in Schweden. Eine native Portierung des Büropakets auf Linux sei gar nicht möglich, wahrscheinlich arbeite IBM an einer Emulation, auf der sich die Original-Software betreiben lasse.

Laut Petterson entwickelt IBM außerdem einen Java-basierenden Client von Lotus Notes. Dieser lasse sich auf allen Betriebssystemen einsetzen, auf denen eine Java-Laufzeitumgebung eingerichtet ist. Es handle sich somit quasi um den ersten nativen Notes-Client für Linux, der voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2004 verfügbar sein wird. (lex)