Porno-Industrie setzt auf HD-DVD

15.01.2007
Im Streit um das DVD-Nachfolgeformat zwischen den beiden Lagern um Sony ("Blu-ray Disc") und Toshiba ("HD DVD") könnte die Pornoindustrie eine Entscheidung herbeiführen - und zwar für HD-DVD.

Wie immer fand in Las Vegas parallel zur Consumer Electronics Show (CES) die Pornomesse AVN Adult Entertainment Expo statt. Umfragen amerikanischer Medienvertreter auf dieser Veranstaltung deuten darauf hin, dass Toshiba als Gewinner aus den Auseinandersetzungen der High-Definition-Formate der Zukunft hervorgehen könnte. Während sich die Hardwarehersteller und die Konsumenten noch fragen, ob Blu-ray oder HD DVD die herkömmliche DVD ablösen wird, haben die Anbieter expliziter Inhalte offenbar klar für Toshibas HD-DVD-Format entschieden.

Die mächtige Pornoindustrie ist bekannt dafür, neue Technologien früh auszuprobieren und damit die Märkte in bestimmte Richtungen zu lenken. Beispielsweise waren diese Anbieter entscheidend mit verantwortlich dafür, dass sich zu Beginn der 80er Jahre das Videoformat VHS von JVC gegen Sonys Betamax und Philips Video 2000 durchsetzen konnte. Damals verliehen Sexshops nahezu ausschließlich VHS-Videos, wodurch Sony mit seinem Betamax-Format unter Druck geriet.

Mit Sonys Blu-ray-Format haben die Pornoproduzenten verschiedene Probleme. Zwar wird die bessere Qualität nicht angezweifelt, doch seien HD-DVD-Datenträger leichter und billiger herzustellen, außerdem seien in den Privathaushalten deutlich mehr HD-DVD-Abspielgeräte zu finden als Blu-ray-fähiges Equipment. Als Beispiel wird etwa die populäre Xbox 360 genannt. In der Pornobranche gibt es viele Kleinanbieter, die sich Blu-ray nicht leisten können oder wollen. (hv)