Über 300 Firmen durchsucht

Polizei jagt Chipbetrüger in Europa

13.04.2001
MÜNCHEN (CW) - Eine Ermittlergruppe geht europaweit gegen Unternehmen vor, denen Umsatzsteuerbetrug beim Handel mit Computerprozessoren vorgeworfen wird.

Die Verdächtigen sollen über Scheingeschäfte Prozessoren in Länder außerhalb der EU verkauft und wieder eingeführt haben, um Vorsteuerbeträge abziehen zu können. Die fällige Einfuhrumsatzsteuer sei dann aber nicht an die Finanzbehörden abgeführt worden. In Deutschland soll ein Schaden in Höhe von mehreren Millionen Mark entstanden sein.

Die Sonderkommission "EU-Chip-Deal" unter Federführung der Staatsanwaltschaft Landshut hat bisher mindestens 300 Firmen in sieben europäischen Staaten und zwölf Bundesländern durchsucht.

Unter den rund 50 in Deutschland betroffenen Firmen ist auch der Wiesbadener Chipkartenanbieter ACG AG, der in einer Pflichtmitteilung von der Durchsuchung seiner Geschäftsräume berichtete.