Wegen Callcenter-Schließung

Politischer Druck auf Telekom steigt

30.09.2008
Die Deutsche Telekom gerät wegen der geplanten Schließung von 39 Callcentern politisch unter Druck. Der Deutsche Städtetag appellierte in einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), "sich gegenüber der Unternehmensführung der Deutschen Telekom für eine nochmalige Überprüfung der Umstrukturierungspläne zu verwenden".

Der Städtetag befürchtet, dass bei dem Umbau Stellen verloren gehen könnten. Es sei absehbar, dass die Telekom für einen "erheblichen Teil" der Mitarbeiter keine vergleichbaren Arbeitsplätze in zumutbarer Entfernung zum Wohnort zur Verfügung stellen könne, schreibt der Städtetag-Präsident Christian Ude in dem der dpa-AFX vorliegendem Brief. "Wir sehen den Bund als den größten Anteilseigner der Deutschen Telekom in der Pflicht, sich für ein beschäftigungspolitisch verantwortliches Handeln des Konzers besonders einzusetzen."

Am Mittwoch wollen Vertreter von Telekom und Arbeitnehmerseite erstmals zu Gespräche über die geplante Umstrukturierung zusammentreffen. Zwei weitere Verhandlungsrunden sind für Mitte Oktober geplant. Sollte kein Interessenausgleich zustande kommen, dann soll eine Einigungsstelle den Konflikt lösen. Die Gewerkschaft ver.di kritisierte die Pläne, da die Betroffenen längere Fahrten zur Arbeit in Kauf nehmen müssten. Vor allem für Teilzeitkräfte lohnt sich aus Sicht von ver.di die Beschäftigung nicht mehr. (dpa/mb)