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Kooperation

"Politico" und Springer planen europäische Politik-Webseite

10.09.2014
In den USA hat "Politico" die Berichterstattung über das politische Geschehen umgekrempelt. Jetzt kommt die Webseite nach Europa. Dazu tut sie sich mit dem Springer-Verlag zusammen.

Die US-Nachrichtenseite "Politico" und der Verlag Axel Springer wollen gemeinsam eine europäische Webseite für Politik-Nachrichten aufbauen. Das neue Medienunternehmen soll in Brüssel sitzen und "fundierte Berichterstattung über europäische Politik" liefern, teilte Springer am Dienstagabend mit.

"Politico" und Springer sind jeweils zu 50 Prozent an dem Unternehmen beteiligt. Das "Wall Street Journal" berichtete, dass Springer und "Politico" einen zweistelligen Millionen-Dollar-Betrag in das neue Unternehmen stecken würden. Springer wollte das auf dpa-Anfrage nicht kommentieren. Weitere Informationen sollen in den kommenden Wochen bekanntgegeben werden, erklärte ein Sprecher.

Mit dem gemeinsamen Medium setzt "Politico" zum Sprung nach Europa an. Die Nachrichtenwebseite wurde 2007 in der US-Hauptstadt Washington gegründet. Sie krempelte mit einer aggressiven Berichterstattung den amerikanischen Politikjournalismus um.

So verschickt "Politico" jeden Morgen seine charakteristischen E-Mails, die wichtige Nachrichten des kommenden Tages gemeinsam mit eigenen Exklusiv-Geschichten und Politik-Klatsch verbreiten. Geld verdient "Politico" auch mit einem teuren Abo-Dienst für Politiker, Mitarbeiter und Lobbyisten.

Mittlerweile zählt die Webseite zu einem der größten Konkurrenten der traditionsreichen "Washington Post" - eben jener Tageszeitung, bei der die "Politico"-Gründer John Harris und Jim VandeHei vorher gearbeitet hatten.

"Politico.com" hat nach eigenen Angaben monatlich zwischen vier und fünf Millionen Leser. Zudem wird täglich eine kostenlose Zeitung mit einer Auflage von etwa 35.000 Stück in Washington und New York verteilt, alle zwei Monate erscheint ein Hochglanz-Magazin. (dpa/tc)