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Plaut plant den Turnaround

30.04.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die österreichische IT-Beratungsgruppe Plaut AG sieht in den vorläufigen Ergebnissen für das erste Geschäftsquartal 2003 bereits deutlich positive Effekte der Restrukturierung im Vorjahr: Obwohl der Umsatz gegenüber dem Schlussquartal 2002 von 53,8 Millionen auf 46,6 Millionen Euro sank, schrieb das Salzburger Unternehmen vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) einen Gewinn von 3,4 Millionen Euro (Q4: minus 6,2 Millionen Euro). Vor Zinsen und Steuern (EBIT) erzielte Plaut ein Plus von 1,6 Millionen Euro nach einem Verlust von 14,5 Millionen Euro im vorangegangenen Quartal.

Das Management kündigte an, das Restrukturierungsprogramm "Target Ten" auch 2003 fortzusetzen. Um in jedem Land eine EBITDA-Marge von zehn Prozent zu erreichen, will Plaut die Forderungen weiter reduzieren, die Spesen und Sachkosten senken sowie die Zahl der externen Consultants verringern. Außerdem ist der Abbau von zusätzlichen 100 Stellen geplant, 82 davon wurden bereits im abgelaufenen ersten Quartal gestrichen.

Mit den genannten Maßnahmen will der neue CEO Toon Bouten sein Unternehmen noch im laufenden Jahr zum Turnaround führen. Nach den Anfangserfolgen im ersten Quartal stellt die Führungsetage nun für das Gesamtjahr eine Verdreifachung der EBITDA-Marge und einen ausgeglichenen Cashflow in Aussicht.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr sank der Umsatz des Salzburger Consulting-Unternehmens gegenüber dem Vorjahr um 23 Prozent von 281,8 Millionen auf 215,8 Millionen Euro, lag damit jedoch leicht über den gesenkten Erwartungen (215 Millionen Euro). Klammert man die aufgetretenen Sondereffekte wie Restrukturierungs- und Einmalaufwendungen aus, gelang es Plaut außerdem, die prognostizierte Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) mit 6,6 Prozent um 0,6 Prozent zu überschreiten. Die Einmaleffekte mitgerechnet betrug die operative Marge 1,8 Prozent, der EBITDA-Gewinn sank im Jahresvergleich von 9,9 Millionen auf 3,8 Millionen Euro. Unterm Strich wiesen die Salzburger für 2002 einen Fehlbetrag von 33,9 Millionen oder 1,70 Euro je Aktie aus - nach einem Nettominus von 25,3 Millionen oder 1,27 Euro pro Anteil im Vorjahr. (mb)