CIO des Jahres 2011 - Großunternehmen

Platz 1- Peter Leukert, CIO, Commerzbank

24.11.2011
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Das bringt die Zukunft

Dr. Peter Leukert, CIO bei der Commerzbank AG.
Dr. Peter Leukert, CIO bei der Commerzbank AG.
Foto: Commerzbank

Und dann? Wie auch immer sich die wirtschaftliche Lage entwickelt - Leukert wird wenig Zeit zum Durchatmen haben. Die nachfolgenden Aufgaben sind bereits angepeilt: "Nach drei Jahren der Konsolidierung heißt der nächste Schritt Optimierung - für die IT-Plattform und die Bank als Ganzes." Im Rahmen des Programms "Commerzbank Exzellenz" sollen nun die Geschäftsprozesse und deren IT-Unterstützung aus Endkundensicht neu überarbeitet werden.

Daneben will Leukert innovative IT-Projekte anschieben, die der Bank helfen, ihren Marktanteil auszuweiten. Hier heißen die beiden Hauptthemen: neue Services, darunter auch mobile Dienstleistungen, und verbesserte Beratungsleistungen.

Last, but not least stehen noch einige regulatorische Themen auf der Tagesordnung, die umzusetzen sind. Compliance-Vorschriften aus dem Umfeld von Basel II beziehungsweise III sowie FATCA (Foreign Account Tax ompliance Act) lassen sich nicht aufschieben. In diesen Zusammenhang gehört auch ein Projekt, in dessen Rahmen die Commerzbank gemeinsam mit der SAP Teile ihrer Finanzarchitektur modernisiert. Langweilig dürfte es Leukert also auch in den kommenden Jahren nicht werden.

Kurzinterview mit Peter Leukert

CW: Wie oft haben Sie in den vergangenen drei Jahren Urlaub machen können?

LEUKERT: Regelmäßig, und dasselbe gilt für alle meine Projektmitarbeiter. Ohne zwischenzeitliche Erholung kann man ein solches Projekt nicht jahrelang überstehen.

CW: Sie wollen uns aber nicht glauben machen, die vergangenen drei Jahre seien Business as usual gewesen.

LEUKERT: Nein, sicher nicht. Meine Frau und meine drei Töchter mussten schon zurückstecken. Und sie haben es getan, ohne es mir jemals vorzuwerfen, wofür ich ihnen wirklich dankbar bin.

CW: Wie haben Sie sie dafür entschädigt?

LEUKERT: Indem ich die wenige Zeit, die ich mit ihnen verbringen konnte, auch wirklich bei ihnen war - und nicht Akten gelesen oder ferngesehen habe.

CW: Dieses intensive Zusammensein hat sicher nicht nur Ihrer Familie, sondern auch Ihnen gut getan.

LEUKERT: Auf jeden Fall. Wissen Sie, den Kindern ist es egal, was für ein tolles Projekt man gerade macht oder welche Position im Unternehmen man bekleidet. Auf diese Weise holen sie einen immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.