Platform Computing bietet Grid-Lösung für Financial Services

22.06.2006
Platform Computing hat eine Version seiner Grid-Software vorgestellt, die auf Finanzdienstleister abzielt.

Der Hersteller verspricht, dass Anwender damit ihre Computerressourcen besser auslasten können, indem mehrere Applikationen in einem Grid verteilt ablaufen und verwaltet werden können. "Symphony 3" soll Ende des Monats allgemein verfügbar sein und verwendet die Technik "Enterprise Grid Orchestrator" (EGO). Platform hatte diese im vergangenen Sommer mit dem Ziel vorgestellt, seine Grid-Software aus ihrer HPC-Nische (High-Performance Computing) heraus in die Unternehmens-IT zu bekommen.

EGO bietet dazu unter anderem ausgefeiltere Systems-Management-Funktionen, etwa die Möglichkeit, auch geographisch entfernte Ressourcen zusammenzufassen und Workloads auf Basis von geschäftsgetriebenen Regeln zu verteilen. Symphony wurde außerdem darauf ausgelegt, die Ablaufzeiten von Finanz-Workloads wie Preis- und Risikoanalyse durch Ressourcen-Pooling zu verringern.

IT-Manager können über eine Web-basierende Konsole die Prioritäten ihre im Grid laufenden Anwendungen setzen. "Eine Line of Business hat zum Beispiel eine Trading-Anwendung. Diese wird mit einer bestimmten Menge an Ressourcen provisioniert, nutzt sie aber nur zu bestimmten Tageszeiten", erläutert Product Manager Martin Harris. "Mit EGO können Symphony-Anwender diese brachliegenden Ressourcen nehmen und mit anderen Geschäftsbereichen teilen."

Die Auslastung der Systeme steige von rund 30 Prozent dadurch auf 95 Prozent oder mehr, so Harris. Symphony 3 verwendet Agenten auf jedem Server, um die Ressourcenverteilung zu orchestrieren. Als Betriebssysteme unterstützt es unter anderem Windows, Linux und Solaris. Harris zufolge laufen die meisten Deployments auf Standard-x86-Hardware. Der Preis der Software wird pro CPU berechnet, allerdings unterschiedlich je nach Volumen der Installation.

Hierzulande gibt es im Übrigen im hohen Norden einen strategischen Partner von Platform: Die Norderstedter c.a.r.u.s. IT AG hat im April dieses Jahres einen Kooperationsvertrag mit den Kanadiern abgeschlossen und seitdem - in Zusammenarbeit mit IBM und Panasas - ihr Grid Competence Cluster (cGCC) aufgebaut. Es handelt sich dabei um eine aus Entwicklern, Prozessanalysten und Projekt-Managern gebildete Einheit, die Kunden aus Industrie und Mittelstand, aber auch aus der Wissenschaft Machbarkeitsstudien und erprobte Grid-Lösungen liefern will. (tc)