Der nächste Schritt: Advanced Planning and Scheduling

Planungs-Tools schließen ERP-Lücken

05.12.2003
Von von FRANK
Viele ERP-Systeme versagen bei der realistischen Planung von Fertigungsprozessen. Mit Advanced- Planning-and-Scheduling (APS)-Programmen können Anwender Material- und Fertigungskapazitäten simultan bewerten und dadurch Produktionsaufträge genauer terminieren.

MIT PLANUNGS -TOOLS, die über den Leistungsumfang von ERP-Systemen hinausgehen, lassen sich Fertigungsprozesse effizienter steuern. „Wir gehen davon aus, dass die Auslastung unserer Anlagen infolge besserer Planung um fünf bis zehn Prozent gesteigert werden kann“, schätzt Thomas Germann, Geschäftsführer der Ortlinghaus GmbH aus Wermelskirchen. Das Unternehmen fertigt mit 70 Mitarbeitern Kupplungen, Lamellen sowie Bremsen und hat sich als R/3-Anwender für die Einführung der SAP-Lösung „Advanced Planning & Optimization“ (APO) entschieden. Mit dem neuen System könne man nun innerhalb eines Tages verlässliche Terminzusagen an Kunden kommunizieren. Gleichzeitig lasse sich eine realistische Wiederbeschaffung von Rohmaterial und Halbfertigwaren über alle Stufen

disponieren, so Germann.

ERP-Systeme planen mit idealen Bedingungen In dieser glücklichen Lage befinden sich Anwender, die sich lediglich auf die Bordmittel ihrer ERPSysteme verlassen, nur selten: Üblicherweise arbeiten Enterprise-Resource-Planning (ERP)-Programme nach dem Konzept des Material Requirement Planning II (MRP II). Damit lassen sich die Bedarfe an Material und Fertigungskapazität ermitteln. Anhand von statischen Plandurchlaufzeiten errechnet das System die Start- und Endtermine für die einzelnen Produktionsaufträge. Der MRP-IIAnsatz unterstellt jedoch die unbegrenzte Verfügbarkeit von Kapazitäten. Das hat zur Folge, dass Einflussgrößen wie die aktuelle Auslastung der Maschinen, Ausschussquote, Krankenstand von Bedienpersonal sowie Engpässe bei Zulieferern nicht berücksichtigt werden.

Um mit der tatsächlichen Situation Schritt zu halten und die Termintreue zu wahren, gleichen Anwender die Pläne mitunter manuell ab. Dies erweist sich jedoch angesichts des komplexen Zusammenspiels verschiedener Fertigungsstätten, Lieferanten sowie der Abhängigkeiten innerhalb des Produktionsplanes als schwierig. Teilweise nutzen Disponenten zur Feinplanung immer noch ein Blatt Papier oder eine Excel-Tabelle.

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