Plaintree engagiert sich nun auch im deutschen Markt Ethernet-Switches unterstuetzen Verkabelungen auf Koax-Basis

29.09.1995

MUENCHEN (hi) - Die amerikanische Plaintree Systems Inc., Waltham, ist weiter auf Expansionskurs. Nachdem der Switching-Hersteller mit einer Niederlassung in Grossbritannien bereits eine erste Basis in Europa hat, ist das Unternehmen nun ueber den Koelner Distributor TGS Telonic auch in Deutschland aktiv.

Langfristig duerfte das deutsche Engagement von Plaintree aber nicht auf eine Vertretung durch Distributoren beschraenkt bleiben. Jeff Pinkham, Director E.M.A. Plaintree Systems, erwaegt bereits die Gruendung einer eigenen Geschaeftsstelle in Deutschland, um so mit eigenen Technikern einen besseren Support bieten zu koennen.

Dass sich diese Investition lohnt, ist fuer Pinkham keine Frage, da der Manager einen explodierenden Markt in Sachen Ethernet- Switching erwartet. So rechnet er damit, dass das Marktvolumen von 50 Millionen Dollar im Jahre 1993 heuer bereits auf 300 Millionen waechst.

Fast Ethernet, ATM oder FDDI sind keine Alternative

High-speed-Technologien wie FDDI, Fast Ethernet oder ATM sieht Pinkham zur Zeit nicht als Alternative fuer das Gros der Anwender, da sie zu teuer oder oft nicht ausreichend standardisiert seien. Zudem erfordern sie in der Regel hohe Investitionen, da das vorhandene Equipment meist ausgetauscht werden muss. Deshalb glaubt man bei Plaintree vorerst an die Segmentierung der Netze mit Switching-Devices, die unter Nutzung bereits vorhandener Geraete eine hoehere Bandbreite liefern. Als Gruende fuer den gestiegenen Bandbreitenbedarf sieht Pinkham vor allem den Trend zum Client- Server-Computing, LAN-basierte Applikationen, grafische Benutzeroberflaechen sowie das Right- beziehungsweise Downsizing der LANs.

Mit Blick auf die Altlasten der deutschen Anwender, in einem Grossteil der Netze sind noch Koaxkabel installiert, liefert Plaintree fuer die Ethernet-Switches auch Module mit BNC-Support aus. Ansonsten gehoert die UTP-Unterstuetzung fuer Kabel der Kategorie III oder V zum Standard. Beim Herzstueck der Switches setzen die Amerikaner im Gegensatz zu den meisten ihrer Konkurrenten auf ASICs anstelle von teuren RISC-Prozessoren. Die ASIC-Bausteine ermoeglichen laut Pinkham bei niedrigeren Kosten ein effizienteres Switching als prozessorbasierte Loesungen.

Unter der Bezeichnung "Waveswitch 100" vertreibt Plaintree eine Familie von Ethernet-Switches, die in drei Produktvarianten erhaeltlich ist. Bei der Acht- und 16-Port-Version sind zusaetzlich zwei Ports fuer Hochgeschwindigkeitsverfahren wie FDDI, ATM oder Fast Ethernet verfuegbar. Ebenfalls mit zwei optionalen High-speed- Anschluessen wird die glasfaserbasierte Zwoelf-Port-Ausfuehrung ausgeliefert.

Fuer 100-Mit/s-Verbindungen ist "Wavebus" konzipiert. Diese Produkte verbinden ueber Glasfaser-Fast-Ethernet mehrere Waveswitch 100 oder dienen zur Koppelung zwischen Switch und File-Server. Die Wavebus-Netzadapter sind in Versionen fuer ISA-, EISA- und Microchannel-Computer erhaeltlich. Die Hubs der Familie unterstuetzen bis zu 18 Verbindungen via Glasfaserkabel.