PKI - Stabile Kursentwicklung

26.10.1990

Kurs der Philips Kommunikations Industrie AG notiert stabil knapp oberhalb des angebotenen Abfindungskurses von 500 Mark. Gleichzeitig taumelt der Börsenkurs der Konzernmutter Philips weiter abwärts. Die Aktie notiert in Amsterdam nur noch knapp über 20 Gulden und nähert sich den empfohlenen Kaufkursen.

Die Wahrscheinlichkeit, daß PKI auf absehbare Zeit deutlich über den Abfindungskurs steigen wird, ist gering. Die Ertragslage von PKI und Philips läßt im nachhinein das zunächst nicht nur unter Ertragsgesichtspunkten umstrittene Abfindungsangebot plausibel erscheinen.

Die Tatsache, daß sich der PKI-Kurs über dem Abfindungsangebot von 500 Mark hält, deutet darauf hin, daß es nach wie vor Marktteilnehmer gibt, die von einer Erhöhung des Abfindungsangebots beziehungsweise von einer erfolgreichen Anfechtung des Beherrschungs- und Gewinnabführungs-Vertrages zwischen der Philips GmbH, früher Alldephi, und PKI ausgehen. Ein durch einen Aktionär angestrengtes Gerichtsverfahren, das auf formelle Fehler des Vertrages abzielte und Aussicht auf Erfolg zu haben schien, hat sich erledigt. Die monierten Formfehler wurden in der Hauptversammlung 1990 korrigiert, der Beherrschungs- und Gewinnabführungs-Vertrag aus dem Jahr 1984 wurde sozusagen nachgebessert.

Die Ertragskurve der Nürnberger zeigt derzeit steil nach unten. PKI beklagt einen ruinösen Preiswettbewerb in der Branche. Im Zuge der Umstrukturierung des Philips-Konzerns wird der Bereich "Information Systems" umgekrempelt. Dabei muß auch die deutsche Konzerntochter PKI Federn lassen und insgesamt 900 Arbeitsplätze abbauen.

Bei der derzeit schlechten Ertragslage und wegen des wirksamen Abfindungsangebotes besteht nur geringe Aussicht auf steigende PKI-Kurse. PKI Anteilscheine sollte man deshalb in die stark verfallenen Aktien der Konzern-Großmutter Philips tauschen, Kauflimite zehn Prozent unter dem derzeitigen Kursniveau plazieren.

Arnd Wolpers ist Geschäftsführer der Vermögensgesellschaft GmbH in München