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Pixelpark: Mehr Verlust als Umsatz

04.03.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Berliner Internet-Dienstleister Pixelpark hat in seinem Geschäftsjahr 2001 nach vorläufigen Zahlen einen Nettoverlust von 86 Millionen Euro ausgewiesen. Im Rumpfjahr 2000 (1. Juli bis 31. Dezember 2000) hatte das Defizit bei minus 15,6 Millionen Euro gelegen. Belastet wurde das Ergebnis unter anderem durch außergewöhnliche Sonderausgaben für die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen. Im Dezember 2001 hatte Pixelpark die Streichung von 200 Stellen (25 Prozent der Belegschaft) sowie die Schließung der spanischen und britischen Niederlassung angekündigt (Computerwoche online berichtete). Da sich die ursprünglichen Erwartungen an die Zahlungsrückflüsse aus den Tochtergesellschaften nicht erfüllten, wurden zudem außerplanmäßige

Firmenwertabschreibungen in Höhe von 35,7 Millionen Euro vorgenommen. Der Umsatz des Unternehmens stieg von 52,3 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2000 auf 81,3 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Die endgültigen Zahlen will Pixelpark am 27. März 2002 vorlegen.

Pixelpark konnte seine Barmittel zum Jahresende aufbessern. Wie das Unternehmen am vergangenen Freitag nach Börsenschluss mitteilte, habe Mehrheitsaktionär Bertelsmann auf die Hälfte seines Gesamtdarlehens einen bedingten Forderungsverzicht mit Besserungsschein ausgesprochen. Erst im Dezember 2001 hatte der Gütersloher Medienkonzern seine Finanzspritze an Pixelpark um 15 auf insgesamt 40 Millionen Euro erweitert. Zum 31. Dezember 2001 verfügten die Berliner damit über liquide Mittel in Höhe von 27,7 Millionen Euro.

Die Schützenhilfe von Bertelsmann sorgte am heutigen Montagvormittag für Freude bei den Anlegern: Das Pixelpark-Papier legte im morgendlichen Handel zunächst um 14,2 Prozent auf 6,20 Euro zu, pendelte sich gegen Mittag dann bei einem Kurs von 5,75 Euro ein. (ka)