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Pixelpark-Gründer Paulus Neef meldet sich zurück

22.08.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Acht Monate nach seiner fristlosen Entlassung bei Pixelpark hat der Unternehmensgründer und ehemalige Firmenchef Paulus Neef ein neues Betätigungsfeld gefunden: Der einstige Vorzeige-Manager der New Economy gab am heutigen Freitag die Gründung der Neva GmbH mit Sitz in Berlin bekannt. Die soll sich auf die Strategie und Vermarktung von innovativen Geschäftsmodellen für die Verbindung von Content und Technologie konzentrieren, heißt es in der entsprechenden Ankündigung. Zielgruppe seien insbesondere Hersteller von Markenartikel und die Kommunikations- und Medienbranche. Neefs Firma sieht sich dabei als "Ideengeber und Katalysator" für Kunden und Partner.

Neva setzt auf eine enge Kooperation mit dem Internet-Dienstleister und Pixelpark-Konkurrenten GFT Technologies AG: Das in St. Georgen im Schwarzwald ansässige Unternehmen kündigte heute an, es werde seine Medien-Kompetenz unter der Marke GFT Media in Berlin zusammenzulegen. Der Bereich sieht seine Aufgabe darin, den Branchen Medien, Werbung und Konsumgüter dabei zu helfen, ihre IT-Kosten zu senken und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Neef und seine Neva GmbH sollen der GFT den Zugang zu den Kunden verschaffen.

Details zur Kooperationsvereinbarung wollen GFT und Neva am kommenden Montag auf einer Pressekonferenz mitteilen. Ungemütlicher wird es für Neef einen Tag später auf der Pixelpark-Hauptversammlung: Es gilt als sicher, dass die Aktionäre den 43-Jährigen nicht entlasten werden. Gegen den Unternehmensgründer, der gegenwärtig noch 17 Prozent der Pixelpark-Aktien hält, läuft eine Klage im Zusammenhang mit dem Kauf der Schweizer ZLU-Gruppe (Zentrum für Logistik und Unternehmensplanung) im Jahr 2000. Neef hatte für das Unternehmen knapp 37 Millionen Euro bezahlt, obwohl das Unternehmen nur 7,2 Millionen Euro Jahresumsatz erwirtschaftete und Verluste schrieb. Nach Angaben der "Süddeutschen Zeitung" profitierte davon ZLU-Gründer Helmut Baumgarten, mit dessen Tochter Neef lange Jahre liiert war (Computerwoche online berichtete). (mb)