Minis auf hoher See

Pipeline-Verlegung mit Computerunterstützung

17.09.1976

MÜNCHEN - Mit Unterstützung zweier Systems Engineering Laboratories-Minicomputer (Modell System 32) an Bord des "Pipeline-Schiffes" Castoro VI soll die Verlegung einer Erdgasleitung von Tunesien nach Sizilien ohne Komplikationen ablaufen auch bei Windstärke 10, meterhohen Wellen und starken Meeresströmungen.

Die amerikanische Firma Sperry Systems Management, verantwortlich für die technische Realisierung des Projekts, installierte zusätzlich einen Systems 32-Mini als Back-up-System sowie zur Programmerstellung in der zentralen Küstenstation.

"Die Hauptschwierigkeit beim Verlegen der Rohre ist, das Schiff auf Kurs zu halten", berichtet Jerold Mann, Projektleiter bei Sperry Systems Management, "denn nach jedem verlegten Teilstück wird die Castoro VI automatisch nach vorne bewegt - dabei aber von Wind, Wellen, Strömungen sowie Zug oder Druck der Pipeline behindert." Aufgabe der "Bordrechner" - mit jeweils 32 Bit-CPU, 64 K Worte-Hauptspeicher, 40 MB-Plattenspeicher, Kartenleser. Zeilendrucker sowie Teletype ist nun einerseits, für einen Ausgleich dieser Störkräfte zu sorgen, um die Materialbeanspruchung an die Rohrleitung in einladen Grenzen zu

halten, andererseits ein Abweichen vom vorgeschriebenen Kurs zu verhindern.

Die Entscheidung für Systems 32-Minicomputer - mehrere Hersteller standen zur Wahl - begründet Jerold Mann mit dem guten Abschneiden des Systems-Mini bei einem Fortran-Benchmark-Test sowie dem relativ niedrigen Preis. sf