Pipeline

25.02.2000

IBMs ALTERNATIVEN ZUM DESKTOP-PC

Pünktlich zur CeBIT erläutert IBM seine kürzlich angekündigte Strategie "Edge of the Network" (EON). Big Blue präsentiert eine Reihe neuartiger Rechner, die sich deutlich von hergebrachten Desktop-Systemen unterscheiden sollen. Zu den Prototypen gehört der All-in-one-Rechner "Luxor"mit Flat-Panel-Display und fünf USB-Ports. Auf ein ähnliches Konzept, allerdings ohne integrierten Bildschirm, baut der "Stardust" auf. Das mit Intel- oder AMD-CPU ausgestattete Gerät ist für Unternehmenskunden gedacht. Mit dem "Icruiser" zeigt der Hersteller zudem ein breitbandfähiges Web-Terminal, das unter mehreren Linux-Varianten sowie als WBT (Windows Based Terminal) und mit Windows 2000 arbeitet. IBM will das Gerät über Internet-Service-Provider und Telcos vertreiben.

WANN KOMMT DIE 20-GIGAHERTZ-CPU?

Die Taktraten von Mikroprozessoren haben sich bisher jedes Jahr um etwa 50 Prozent erhöht, sagt Nathan Brookwood vom US-Marktforschungsunternehmen Insight 64. Setze sich diese Entwicklung fort, sei im Jahr 2003 mit Vier-Gigahertz- und fünf Jahre später mit 20-Gigahertz-Chips zu rechnen. Mit den heute verfügbaren Technologien sind diese Werte allerdings nicht zu erreichen, darin sind sich Experten einig. Die größte Hürde stelle gegenwärtig die Lithografie dar, meint der Intel-Manager Sunlin Chou. Er meint damit das Verfahren, mit dem kleinste elektronische Schaltkreise auf ein Stück Silizium aufgebracht werden. Für die in fünf Jahren erforderlichen Strukturbreiten von 0,07 Mikrometern seien die heute eingesetzten Lichtwellen zu dick, so Chou. Einen Weg könnte die Technik Extreme Ultraviolet Lithography (EUV) weisen, die gegenwärtig entwickelt wird. Andere Schwierigkeiten liegen in der extremen Hitzeentwicklung und dem steigenden Strombedarf hochgetakteter Prozessoren. Ein ganz anderes Problem ist die Frage, was Anwender mit einer 20-Gigahertz-CPU anfangen sollen. Auch daran werde derzeit gearbeitet, heißt es bei Intel.