Aufbruch in die Cloud

Pioniere erkunden die IT-Wolke

03.08.2011
Von 
Ariane Rüdiger ist freie Autorin und lebt in München.

Mehr Leistung mit weniger Strom

Mit dem Support, gerade bei Gemeinschaftsangeboten ein kritisches Thema, ist man bei der ECKD zufrieden. Zwischen den Herstellern der Komponenten gebe es kein Hin und Her. "Jedes aufgetretene Problem wurde bisher zu unserer vollsten Zufriedenheit gelöst", sagt Otto. Fehler würden behoben, ohne dass die ECKD sich darum kümmern müsse, welche Komponente aus welchem Bereich sie verschuldet habe.

Weniger glücklich ist die Organisation mit den Verwaltungswerkzeugen. "Hier gibt es zwar einiges, doch die meisten Tools eignen sich nur für die Automatisierung von Tasks bei der Server- und Storage-Verwaltung", sagt Sven Meier, technischer Rechenzentrumsleiter. "Die Netze blieben bisher außen vor." Deshalb ist in diesem Bereich nach wie vor viel Handarbeit zu leisten.

Trotzdem: Nicht nur hinsichtlich des Energieverbrauchs, auch bezüglich der Geschwindigkeit haben sich die Erwartungen der IT-Verantwortlichen erfüllt. "Unsere Bereitstellungszeiten sind von zwei Wochen auf wenige Tage, manchmal sogar Stunden, gesunken", bilanziert Otto. Jeder im kleinen RZ-Team sammle Wissen auf allen wichtigen Gebieten des Cloud-Managements: "Das bedeutet am Ende auch weniger Personalkosten."

Fazit

Private Clouds befinden sich in den meisten Unternehmen noch in einem frühen Stadium. Es gibt erst wenige gelungene Beispiele. Diese belegen jedoch, dass die private IT-Wolke erhebliche Sparpotenziale birgt. Ob sich die IT-Infrastruktur, wie von manchen Experten erwartet, mittelfristig fast vollständig zu externen Dienstleistern verlagert, bleibt abzuwarten. Viele Anwender schrecken vor so einem Schritt noch zurück. (wh)