Pinnacle Studio Ultimate 11

27.06.2007
Von Thomas Hackenberg
Die Videoschnitt-Software Pinnacle Studio Ultimate 11 präsentiert sich mit gewohnt übersichtlicher Bedienerführung und läuft deutlich stabiler als frühere Versionen. Allerdings verlangt die Installation einiges an Geduld und wir hatten im Test auch an einigen Stellen Abstürze.

Fast schon dreist: Bereits für die Installation verlangt Pinnacle neben der Seriennummer den Namen des Benutzers. Will man auf Garantie, Support und Updates nicht verzichten, muss man sich unter Angabe einer gültigen Mail-Adresse registrieren. Als Zuckerl erhält der registrierte User dann die Möglichkeit, den Effekt "Dream Glow" gratis zu aktivieren. Auch das Plug-in Bias Soundsoap PE erweist sich beim Einspielen als Datensammler. Die Installation dauert und braucht mit Updates und Bonusmaterial über 6 GB Plattenplatz. Dolby-Sound und Divx-Encoding muss man anschließend noch extra via Internet und Key-Eingabe freischalten.

Nach Programmstart zeigt sich die gewohnt übersichtliche, aufgeräumte und klar gegliederte Oberfläche mit den drei Bereichen: Aufnahme, Bearbeiten und Film erstellen. Gut: Das Arbeitsfenster kann jetzt bei Monitorauflösungen größer 1024x768 auch verkleinert werden. Die Darstellung auf einem 16:9-Schirm klappte im Test einwandfrei. Daten aus (H)DV-Camcordern wurden im Test problemlos eingelesen. Auch der Import von einem Festplatten-Camcorder (AVCHD) klappte reibungslos, wenn auch mit gelegentlichen Pausen. Die Szenenerkennung, die das aufgenommene Video in einzelne Szenen teilt, startet automatisch, ließ sich im Test viel Zeit, funktionierte aber ordentlich. Der Import von Videodateien - Studio Ultimate unterstützt AVI, MPEG-1 bis MPEG-4 und WMV – klappte im Test. Nur unkomprimierte AVI-Files las die Software nicht ein. Quicktime wird als Format nicht unterstützt.

Im unteren Bildbereich findet sich für den Schnitt ein Storyboard oder Timeline. Alternativ steht eine Listenansicht bereit. Gut gelöst: Die Timeline lässt sich einfach mit der Maus zoomen. Das Trimmen einzelner Szenen geht schnell und präzise. Übergangseffekte und Filter bringt Studio Ultimate in großer Zahl mit. Sehenswert: die Überblendungen Hollywood-FX. Auch das Plug-in Vitascene bringt etliche Übergangseffekte mit, deren Parameter einstellbar sind. Zudem sind Farbkorrekturfilter, Weichzeichner, Lichteffekte und auch Filter zum Anpassen des Filmlook enthalten. Damit kann etwa echtes Filmmaterial nachgeahmt werden. Die Vorschau-Funktion stieg im Test bei rechenintensiven Übergängen manchmal aus, wenn zudem noch Filter aktiviert waren. Pinnacle legt dem Paket ein chromagrünes Tuch bei, das Aufnahmen ermöglicht, bei denen sich Personen und Objekt gut freistellen lassen. Leichte Farbsäume eliminiert die Software.
Kreative Cutter werden aber zwei Videospuren und eine Titelspur als Einschränkung empfinden. Hintergrundmusik erzeugt Studio Ultimate auf Wunsch automatisch aus über 40 Musikstücken. Dabei unterstützt das Programm neben Stereoton auch 5.1-Surround-Sound. Beim Erstellen sehr komprimierter Divx-Filme gab es im Test Tonaussetzer. Das Audio-Plug-in Soundsoap verbesserte den Klang schlechter Aufnahmen deutlich, Rauschen und Brummen wurden entfernt. Für die Datenausgabe stehen diverse Formate bereit: MPEG -1/2, MPEG-4, WMV, Real Media, Divx und spezielle Varianten für iPod und PSP. Dabei unterstützen die meisten Formate HD-Inhalte. Zudem gibt es eine Upload-Funktion für Yahoo Video.

Studio Ultimate läuft deutlich stabiler als frühere Versionen, dennoch gab es im Test Abstürze. Anschließend meldete sich immer ein Quality-Agent, der es ermöglichte, einen Fehlerreport direkt an Pinnacle zu schicken.

Fazit: Ein gelungenes Schnittprogramm, das leicht bedienbar ist und unerfahrene Anwender unterstützt. Highlights sind der flotte Umgang mit AVCHD-Material, die HD-Ausgabe auf normale DVDs und der hochwertige Dolby-Encoder für 5.1-Sound.

Alternative: Video deluxe 2007/2008 (www.magix.de) ist ebenfalls einfach zu bedienen und bietet deutlich mehr Videospuren. Dafür fehlt die AVCHD-Unterstützung.

BEWERTUNG

Leistung (50%): Note 2,0
Bedienung (35%): Note 1,5
Dokumentation (5%): Note 1,0
Installation/De-Installation (5%): Note 5,0
Systemanforderungen (5%): Note 3,5

GESAMTNOTE: 2,0

Anbieter:

Pinnacle

Weblink:

www.pinnaclesys.de

Preis:

130 Euro

Betriebssysteme:

Windows XP, Vista

Plattenplatz:

ca. 1,7 GB