Der von Orange angekündigte Service "Onsite Coverage soll es Unternehmen ermöglichen, mit Hilfe einer kleinen Mobilfunkbasisstation (PicoBTS) den Mobilfunkempfang in Gebäuden zu verbessern, die in abgelegenen oder dicht bebauten Gebieten liegen. Orange hat den Service bereits mit Kunden in der Schweiz getestet und will ihn Anfang nächsten Jahres dort einführen. Im weiteren Jahresverlauf soll der Service auf Frankreich, Polen, Spanien und Großbritannien ausgeweitet werden.

Die France-Télécom-Tochter ist damit nach eigenem Bekunden der erste europäische Mobilfunkbetreiber, der eine solche Lösung im Business-Umfeld anbietet. Im Endkundengeschäft bieten Orange und andere Mobilfunkanbieter seit vergangenem Jahr diverse Dienste an, mit denen Nutzer zuhause über einen Wifi-Hotspot und der UMA-Technik (UMA = Unlicensed Mobile Access) kostengünstig mobil telefonieren können. Ziel ist es dabei, eine Alternative zum klassischen Festnetz zu bieten, indem die mobile Inhouse-Abdeckung verbessert und den Kunden bei WLAN-Nutzung niedrigere Gesprächsgebühren ermöglicht werden.

Orange ermöglicht es Unternehmen bereits, mobile Repeater zu installieren, um Probleme mit Empfang und Kapazität zu lösen. Dazu werden jedoch teure Mietleitungen benötigt, während Onsite Coverage - soweit vorhanden - auf herkömmliche DSL-Verbindungen zurückgreift.

Es gibt andere kostengünstige Möglichkeiten, den Mobilfunkempfang auf entlegene Gebiete auszuweiten. Im ländlichen Frankreich und Teilen der schottischen Highlands etwa teilen sich Netzbetreiber Basisstationen und sind somit in der Lage, große Gebiete mit einem einzigen Transmitter abzudecken. Die Technik funktioniert in wenig besiedelten Gebieten prächtig, stößt jedoch in Unternehmen, wo viele Handy-Gespräche gleichzeitig stattfinden, auf ihre Kapazitätsgrenzen.

Die von Orange genutzten PicoBTS-Transmitter haben eine Reichweite von 50 Metern und unterstützen GSM-Telefonate, SMS und Datenverbindungen via GPRS für bis zu 50 gleichzeitige Nutzer. (mb)