Philips läßt Bewerber auf Aids testen

19.02.1988

AMSTERDAM (CW) - Der niederländische Elektronik-Konzern Philips stellt keine HIV-infizierten Bewerber ein. Die Entscheidung, verbindliche Aids-Tests einzuführen, begründete Philips-Sprecher Jan van Schlagen: "Wir versuchen ein Risiko auszuschalten. Wenn wir einen Kettenraucher bekommen, checken wir dessen Lungen ja auch genau durch."

Das niederländische Gesundheitsministerium erklärte, es sei das erste Mal, daß ein Unternehmen Bewerber auf Aids kontrolliere. Wer angebe, es sei bei ihm früher eine HIV-Infektion festgestellt worden, werde untersucht, sagte van Schlagen. Wenn sich die Diagnose bestätige, bekomme der Bewerber eine Absage. Eine Sprecherin der regierenden Christdemokraten warf dem Konzern vor, eine, Trugbild von Sicherheit anzuhängen. "Ein Test kann vielleicht bestätigen, daß Sie vor 14 Tagen den Virus noch nicht hatten, aber er sagt nichts darüber, was Sie letzte Nacht gemacht haben."