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Philips entwickelt "offenes" DRM-System

17.12.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der niederländische Elektronikkonzern Philips will in spätestens einem halben Jahr eine DRM-Lösung (Digital Rights Management) auf den Markt bringen, die unabhängig vom verwendeten Endgerät arbeitet. Diese wird gegenwärtig von der Firma Intertrust entwickelt, die Philips als Joint Venture mit Sony betreibt. "Die Verbraucher wollen ein offenes System, und die Elektronikindustrie will das auch", erklärte Ruud Peters, Chef der Philips-Sparte Intellectual Property and Standards. Bisherige DRM-Lösungen funktionieren meist nur mit bestimmter Software - Microsofts Produkte beispielsweise sind an den Windows Media Player als Abspielsoftware gekoppelt.

"Die Branche anerkennt, dass Microsoft ein formidabler Player ist, aber die Consumer-Electronics-Hersteller wollen sich nicht von Microsoft abhängig machen. Sie brauchen ein interoperables und unabhängiges System", so Peters weiter. DRM sei ein Katalysator für den Verkauf digitaler Medien, da Anbieter sicher sein könnten, dass ihr Content geschützt sei. "Es sollte aber keine Wettbewerbswaffe sein", erklärte der Philips-Mann.

Zum Start soll das Intertrust-System von einer großen Zahl CE- und Medienfirmen (etwa Filmverleihe und Musik-Labels) unterstützt werden. Intertrust ist im Besitz der weltweit meisten DRM-Patente. Philips und Sony hatten die Firma übernommen, um nach eigenen Angaben sicher zu stellen, dass entscheidende Techniken "zu vernünftigen Konditionen" für alle interessierten Anbieter verfügbar sind. (tc)