Philips beschert Dell einen Service-Großauftrag

07.12.2004
Niederländer lagern Betreuung der Desktops aus.

Gemeinsam mit Getronics und Atos Origin wird Dell in den kommenden fünf Jahren rund 75000 Arbeitsplatzsysteme von Philips in 60 Ländern mit einheitlicher Hardware bestücken und mit den dazugehörigen Services betreuen. Laut bislang bekannt gegebenen Details wird der texanische Direktanbieter PCs der Marke "Optiplex", "Latitude"-Notebooks sowie "Precision"-Workstations an den niederländischen Elektronikkonzern liefern. Die Betreuung der Systeme teilen sich Dell, Getronics sowie Atos Origin.

Geheimnis um den Preis

Zum finanziellen Volumen gibt es keine offizielle Stellungnahme der beteiligten Unternehmen. Laut US-amerikanischen Presseberichten lässt sich Philips das Outsourcing seiner weltweiten PC-Landschaft rund 700 Millionen Dollar kosten. Den Löwenanteil dürfte Dell als verantwortlicher Konsortialführer für sich verbuchen, berichten Insider.

Die Verantwortlichen des niederländischen Dienstleisters Getronics wollten die Zahlen bislang nicht kommentieren. Der Vertrag sei der größte Deal seit der Neuorientierung des Unternehmens, erklärte CEO Klaas Wagenaar. Künftig planen die Niederländer, sich ganz auf Netz- und Desktop-Outsourcing zu konzentrieren.

Philips will mit der Auslagerung und Standardisierung seiner PC-Systeme die Produktivität erhöhen, Kosten einsparen und sich künftig auf sein Kerngeschäft konzentrieren. Wie hoch das Einsparpotenzial veranschlagt wird, verrieten die Philips-Manager nicht.

Die Dell-Verantwortlichen, die sich nach eigenen Angaben bei Philips gegen die Konkurrenten IBM und Hewlett-Packard durchsetzen konnten, machen mit dem Deal weiteren Boden gegen die etablierten IT-Dienstleister gut. Erst Mitte Oktober hatten die Texaner einen Vertrag mit Honeywell über die Betreuung von rund 16 000 Desktop-Rechnern in Europa geschlossen. Ovum-Analystin Kate Hanaghan räumt Dell gute Chancen ein, weitere Deals dieser Größenordnung an Land zu ziehen. Vor allem Dells Erfahrungen, Prozesse effizienter zu gestalten und damit Kosten zu senken, dürften für viele Outsourcing-Aspiranten ein Grund sein, die Texaner zu berücksichtigen. (ba)