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Philips arbeitet an neuen Speichertechniken

17.03.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Entwickler von Royal Philips Electronics arbeiten an einer neuen optischen Speichertechnik, die künftig auch für Arbeits- und Festplattenspeicher in PCs eingesetzt werden könnte. Dabei werden die Daten ähnlich wie bei CDs und DVDs in ein Medium gebrannt. Philips nutzt dafür eine dünne Schicht aus einer Antimon-Tellur-Verbindung. Mit Hilfe eines Laserstrahls wird das Material an mikroskopisch kleinen Stellen entweder in einen amorphen beziehungsweise kristallinen Zustand versetzt. Beide Zustände sorgen für eine unterschiedliche Reflexion des Laserstrahls beim Lesen der Daten. Dieser Unterscheid, der als null beziehungsweise eins gelesen wird, codiert die Information.

Während herkömmliche CD- und DVD-Techniken einen starken Hitzeimpuls benötigen, soll die neue Technik mit deutlich weniger Energie auskommen. Lediglich 0,7 Volt seien nötig, um den Zustand der Antimon-Tellur-Verbindung zu verändern, heißt es beim Hersteller.

Neben Philips arbeiten auch andere Firmen wie IBM und Intel an ähnlichen Techniken. Und das mit gutem Grund, denn derzeit stoßen herkömmliche Chiptechniken an ihre physikalischen Grenzen. Das Moore'sche Gesetz, wonach sich alle zwei Jahre die zahl der Transistoren auf einem Chip verdoppelt, erfordert immer aufwändigere und teurere Herstellungsverfahren. Daher sucht die Industrie nach alternativen Techniken. Optische Speicher scheinen ein Weg zu sein. Hauptproblem der Entwickler ist vor allem, das richtige Trägermaterial zu finden.

Wann und ob die neue PhilipsTechnik serienreif sein wird, steht noch in den Sternen. Experten gehen jedoch davon aus, dass sich in den beiden kommenden Jahrzehnten einiges ändern wird, was die bei der Chipfertigung verwendeten Materialien und die damit verbundenen Herstellungsverfahren betrifft. (ba)