Philips-Aktien: Augenmerk auf die Gewinnmitnahme richten Von Arnd Wolpers*

16.12.1994

Praechtig entwickelt hat sich in den vergangenen zwei Jahren der Kurs der Philips-Aktie. Nachdem er 1990 und 1992 einen Tiefpunkt erreichte und zeitweise unter 20 hollaendische Gulden (ungefaehr 18 Mark) fiel, hat sich die Notierung nun fast verdreifacht. Das an allen acht deutschen Boersenplaetzen gehandelte Papier ist zum Kauf empfohlen. Dabei sollte an Gewinnmitnahmen gedacht werden.

Der juengst veroeffentlichte Quartalsgewinn hat sich im Vergleich zum Vorjahr vervierfacht: Nach 133 Millionen Gulden im dritten Quartal 1993 wurden heuer rund 530 Millionen Gulden verdient. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschaeftsjahres kletterte der Nettogewinn auf rund 1,12 Milliarden Gulden. Das entspricht 3,38 Gulden je Aktie. Im Vorjahr fielen lediglich bereinigte 1,11 Gulden pro Anteilsschein ab. Der Umsatz erhoehte sich in diesem Zeitraum von 36,8 auf 37,5 Milliarden Gulden.

Am besten haben in den ersten drei Quartalen 1994 die Bereiche Komponenten und Halbleiter abgeschnitten. Der operative Gewinn betrug hier 1,18 Milliarden Gulden bei neun Milliarden Gulden Umsatz. Bei den professionellen Systemen musste hingegen ein Verlust von 155 Millionen Gulden hingenommen werden. Zu diesem Sektor gehoert auch die hochdefizitaere deutsche Tochter Philips Kommunikations Industrie (PKI).

In den Genuss einer Zwischendividende kommen die Aktionaere 1994 nicht. Der Gewinn wird in die weitere "Revitalisierung" des Unternehmens investiert, so Philips-Vice-President und Finanzchef Dudley Eustace. Ob die Ausschuettung einer Jahresdividende fuer das gesamte Jahr 1994 erfolgt, entscheidet sich im Fruehjahr 1995.

Das Ergebnis des dritten Quartals 1994 hat die Gewinn- und Umsatzerwartungen der Analysten deutlich uebertroffen. Deshalb kletterten die Philips-Kurse im November von 46 auf ueber 56 Gulden je Aktie. Bedenkt man jedoch, dass schon Anfang 1994 vor dem Hintergrund der guten Zahlen im ersten Quartal des laufenden Geschaeftsjahres aehnlich hohe Notierungen der Aktie erreicht worden waren, so faellt auf, dass die Dynamik des Kursaufschwungs im Verlauf dieses Jahres nachgelassen hat. Darum sollte der Anleger vorsichtshalber einen Teil der Gewinne mitnehmen. Eine reduzierte Position kann im Depot verbleiben.

* Arnd Wolpers ist Geschaeftsfuehrer der Vermoegensverwaltungsgesellschaft CMW GmbH in Muenchen. Die hier veroeffentlichten Informationen beruhen auf Quellen, die wir fuer vertrauenswuerdig und zuverlaessig halten. Trotz sorgfaeltiger Quellenauswahl und -auswertung koennen wir fuer Vollstaendigkeit, Genauigkeit und inhaltliche Richtigkeit der Angaben eine Haftung nur insoweit uebernehmen, als grobe Fahrlaessigkeit oder Vorsatz Haftung begruenden. Jede darueber hinausgehende Haftung wird ausgeschlossen. Fuer Angaben Dritter uebernehmen wir kein Obligo. Aktienanlagen sind durch staerkere Kursschwankungen gekennzeichnet.