45-Millionen-Mark-Auftrag für Siemens:

Pharmagroßhandlung rationalisiert Bestellwesen

03.06.1977

MÜNCHEN (pi) - Mitte 1979 soll das gesamte Bestellwesen der mit 1,6 Milliarden Mark Jahresumsatz größten deutschen Pharmagroßhandlung Andreae Noris Zahn AG (ANZAG), auf EDV umgestellt sein. Die Datenverarbeitungsanlagen inklusive Peripherie im Gesamtwert von rund 45 Millionen Mark liefert dazu die Siemens AG.

Bereits 13 Systeme 4804/220 sind bei der ANZAG installiert. Weitere sieben so wie 11 Rechner des Typs 7722 werden folgen. Darüber hinaus sollen alle 40 ANZAG-Filialen mit Siemens-Bildschirmen ausgerüstet werden.

Hauptaufgabe der Rechner ist die sofortige Verarbeitung der Bestelldaten in den einzelnen Filialen. Dazu sind an jedes DV-System durchschnittlich 16 Datensichtgeräte angeschlossen. Zur Aufnahme der Bestellungen ruft die Bedienungsperson die jeweiligen Apotheken an und tippt während des Gespräches die Daten ein. Dabei verwendet sie ein sogenanntes Artikelauswahlverfahren, bei dem nur eine Abkürzung des vom Apotheker bestellten Medikamentes eingegeben wird. Auf dem Bildschirm erscheinen daraufhin alle Artikel, die mit diesem Kurzbegriff beginnen. Die Datentypistin markiert die Zeile, die den gewünschten Artikel enthält und kann anschließend den nächsten Kurzbegriff einrasten.

Neben dieser "phonetischen" ist auch eine "numerische" Bestelldatenerfassung möglich, bei der die Artikeldaten von den in einigen Apotheken aufgestellten Lochkarten-Lesestationen über Telefonleitungen direkt zur EDV-Anlage übertragen werden. Anhand der gespeicherten Kundendaten und Bestellmengen steuern die Siemens-Rechner dann unter anderem das Ausdrucken von Rechnungen, Lagerentnahmescheinen und Hinweisen für den Kundenbetreuer.