Phantom der Seifenoper

06.01.1989

An dieser Stelle sucht gewöhnlich Sebastian Trauerwein die Untiefen der "soul of a new machine" zu ergründen. Zur Entrüstung über die Künstliche Intelligenz genügten ihm stets ganz persönliche Erfahrungen mit Von-Neumann-Rechnern: Der Computer sei auch nur ein Mensch, merkte er mehr als einmal an. Oder sollten wir den Meckerer vom CW-Dienst da mißverstanden haben? Leider können wir ihn nicht fragen.

Der geneigte Leser wird bereits gemerkt haben, daß mit dieser Randnotiz etwas nicht stimmen kann. Stimmt: Trauerwein verweigert die Manuskript-Abgabe. Er sei es leid, von sich immer nur in der dritten Person zu schreiben, ließ er über seinen Anrufbeantworter wissen. Und zu den Branchen-Ereignissen (OS/2, AS/400, SAA) fiele ihm absolut nichts mehr ein.

Als Phantom der DV-Seifenoper (OSF und so weiter oder so fort) habe er überdies das Recht, den Geist unfrankiert aufzugeben - das Proprietary-Porto zahle der unmündige Hersteller. Last but not least sei ein Ghostwriter auch nur ein Expertensystem.

Wir haben keine Ahnung, was der frustrierte Trauerwein damit gemeint haben könnte. Sei's drum: Die Krise (mit PC-Software geht das) ist eingebildet - was man von der DV-Industrie nicht sagen kann.

Die CW-Redaktion