Petition gegen Berufung der Gates-Company geplant Rechtsanwalt gruendet Liga der Microsoft-Geschaedigten

10.03.1995

MUENCHEN (CW) - Richter Sporkins Entscheidung, den zwischen Microsoft und dem US-Justizministerium geschlossenen Consent Decree abzulehnen, besitzt offensichtlich Vorbildcharakter: Jetzt will Andy Martin, Rechtsanwalt und Juraprofessor in Florida, eine Liga der Microsoft-Geschaedigten gruenden, das "Committee to fight Microsoft".

Martin will zudem eine Petition beim US Court of Appeals, dem letztinstanzlichen Berufungsgericht der Vereinigten Staaten, einreichen, schreibt der britische Informationsdienst "Computergram". Damit moechte er gegen Berufungen vorgehen, die sowohl Microsoft als auch das US-Justizministerium gegen die Sporkin-Entscheidung eingelegt haben.

Derweil hat die Gates-Company bekanntgegeben, dass sie innerhalb der kommenden zwei Wochen eine neue Version von "Video for Windows" auf den Markt bringen werde. Version 1.1e wird keinen Softwarecode mehr enthalten, der urspruenglich aus Apples "Quicktime for Windows" stammt. Apple hatte wegen dieser Anschuldigung im Dezember 1994 die kleine Firma Canyon aus San Franzisko vor den Kadi gezerrt. Canyon hatte im Auftrag von Intel eine verbesserte Version von Video for Windows entwickelt. Apple argumentiert, hierzu haetten sich die Software-Entwickler recht freizuegig bei Quicktime bedient.

Der Richter Robert Aguilar hat Microsoft per Gerichtsbeschluss vergattert, ab sofort Version 1.1d des Entwicklerbaukastens von Video for Windows, die inkriminierten Code enthalten soll, nicht mehr zu vertreiben.