Markige Worte des Utility-Erfinders

Peter Norton: Unix ist ein notwendiges Übel

06.09.1991

LONDON (CW) - Aus seiner Abneigung gegenüber dem Betriebssystem Unix machte Peter Norton in einem Gastvortrag auf der Fed Micro '91 in Washington DC kein Hehl: "Ich mag das Betriebssystem nicht, aber es ist nun einmal da, vor allem im Behördenbereich - und es wird gebraucht." An Unix führe heute kein Weg mehr vorbei - zum Leidwesen des Norton-Utilities-Erfinders.

Vorteilhaft an Unix sei, daß dieses Betriebssystem Kompatibilität über verschiedene Hardwareplattformen hinweg verspreche. "Das ist zwar auch nur eine Illusion, aber besser als gar nichts", so der lakonische Kommentar Nortons, den der Londoner Branchendienst "Computergram" zitiert.

Weil - insbesondere in Europa - die Behörden Unix vorschrieben, sei eine DV-Landschaft ohne dieses "notwendige Übel" kaum noch vorstellbar. Der Branchenkenner wandte sich in seinen Ausführungen gegen eine unkontrollierte Verbreitung unterschiedlicher Betriebssysteme und lobte ausdrücklich die neue MS-DOS-Version 5.0, obwohl diese einen Teil der Norton Utilities überflüssig mache.

Markige Worte fand Norton zu der Kooperation zwischen IBM und Apple. Die Allianz zwischen den beiden Konzernen sei zum Scheitern verurteilt, weil die Unternehmen einander traditionell spinnefeind seien. "Wir werden niemals Frieden erleben, weil Krieg das Hobby der beiden Konzerne ist. Die Allianz ist eine befristete Vernunftehe", orakelt der Brancheninsider.