Expansion der österreichischen Dependance gefährdet:

Personalmangel kann Software AG ausbremsen

05.09.1986

WIEN (apa) - Personalmangel heißt das gravierendste Problem für die österreichische Tochter der Darmstädter Software AG. Ihr Geschäftsführer, Karl-Heinz Ritter, sieht darin eine Gefahr für die Expansionspläne des Anbieters für Datenbank- und Anwendungsentwicklungssysteme.

Besonders die "anspruchsvollen Arbeitsbedingungen" hindern die österreichische Software AG daran, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Nichtsdestoweniger beabsichtigt sie, bis zum Jahresende die Zahl ihrer Angestellten von derzeit acht auf zwölf zu erhöhen. Bis 1990 sollen es 30 sein. In der Bundesrepublik Deutschland beschäftigt die Software AG 275, weltweit über 2000 Mitarbeiter.

Das Marktpotential für das Angebot der Software AG, das IBM-Systeme ab der 4331-Serie umfaßt, sieht Ritter bei rund 300 Großrechnern. Der Mainframe-Markt wachse im Durchschnitt nur um zehn Prozent im Jahr, weshalb Ritter vorrangig auf Marktanteilzuwächse hofft.

Für 1986, das erste volle Geschäftsjahr der Austro-Niederlassung, rechnet Ritter mit einem Umsatz von 26,6 Millionen Schilling. Davon sind bisher allerdings erst zehn Millionen erreicht, da die "intensive Akquisitionstätigkeit" im ersten Halbjahr erst in einigen Monaten Früchte tragen werde. Bis 1990 soll der Jahresumsatz auf über 100 Millionen Schilling gesteigert werden. Der Umsatz des westdeutschen Mutterbetriebs belief sich 1985 auf umgerechnet etwa 840 Millionen, der des Gesamtkonzerns auf weltweit über 2,8 Milliarden Schilling.