Personalberater: Talentsucher haben wieder Konjunktur

28.06.2007
Von 
Winfried Gertz ist Journalist in München. Er arbeitet in einem Netzwerk von zahlreichen Anbietern kreativer Dienstleistungen. Das Spektrum reicht von redaktioneller Hörfunk- und Fernsehproduktion über professionelle Fotografie bis zu Werbetexten für Industrieunternehmen und Non-Profit-Organisationen.

Headhunter: Internet-Recherche nimmt zu

Häufiger als die Jahre davor sprechen Berater ihre Kandidaten über kombinierte Suchmethoden an, also eine Mischung aus Anzeigen-, Direkt- und Internet-Suche, wie eine aktuelle Befragung des BDU ergab.
Häufiger als die Jahre davor sprechen Berater ihre Kandidaten über kombinierte Suchmethoden an, also eine Mischung aus Anzeigen-, Direkt- und Internet-Suche, wie eine aktuelle Befragung des BDU ergab.

Personalberater arbeiten mit verschiedenen Suchmethoden. Am meisten verbreitet mit gut 50 Prozent ist die Direktsuche, auch Executive Search oder Headhunting genannt.

Zunehmen wird die Internet-Recherche. Insbesondere auf der geschäftlich ausgerichteten Kontaktbörse Xing herrscht Ausnahmezustand. Das Umfeld ist wie geschaffen für die Kandidatenansprache: Hier tummelt sich ein hochkarätiges Publikum, zur Kontaktaufnahme jederzeit bereit. Da viele Xing-Mitglieder ihr Profil ausführlich gestalten und ihre Kompetenzen und beruflichen Erfahrungen laufend aktualisieren, ist es für Personalberater ein Leichtes, durch Eingabe von Stichwörtern in die interne Suchmaschine schnell geeignete Kandidaten zu finden.

Personalberater lieben Xing

Der von Kritikern auch als "digitaler Tabledance" apostrophierte Exhibitionismus der Xing-Mitglieder, die bereitwillig private Kontaktdaten und selbst Firmenorganigramme preisgeben, ist für Headhunter eine einzige Info-Goldader. "Die Resonanz auf unsere Anschreiben", bestätigt Siglinde Pfluger, eine freiberufliche Researcherin aus Starnberg, "ist enorm." Der Hinweis auf offene Positionen, per Link auf der Website der Personalberatungsfirma nachzulesen, veranlasst zahlreiche IT-Beschäftigte, nicht lange zu fackeln. Zwar kann und will nicht jeder gleich seinen Job kündigen. Aber die Berater sind überrascht, wie positiv das Feedback ausfällt.

Hinzu kommt, dass Xing erst jüngst einen "Marktplatz" eröffnete, auf dem Unternehmen und Bewerber schnell zueinanderfinden können.

Die Bereitschaft, sich auf die Risiken eines Karrieresprungs einzulassen, ist in der IT-Szene spürbar gestiegen. Weitere Beobachtung: Heute suchen Mitarbeiter nicht mehr unbedingt selbst nach attraktiven Positionen, sondern lassen sich unter Umständen einfach finden - sei es auf Xing, dem amerikanischen Linkedin oder auf Jobportalen jeglicher Couleur: 70 Prozent der Stellensuchenden, so eine Studie der Universität Frankfurt am Main, haben den Lebenslauf bei einem der Job- oder Business-Portale hinterlegt oder wollen dies tun.

Seriöse Berater …

  • analysieren die Situation beim auftraggebenden Unternehmen sorgfältig;

  • legen das Anforderungsprofil fest;

  • suchen systematisch;

  • führen Interviews und sammeln Informationen über die Kandidaten;

  • präsentieren Kandidaten einschließlich vertraulicher Berichte über sie;

  • holen Referenzen ein;

  • beraten Kandidaten und Mandanten bis zum Vertragsschluss;

  • betreuen die neuen Unternehmen bis zur Integration im Unternehmen.

(Quelle: Consultingstar.com)