Immer nur Entlassungen?

Personalarbeit in Krisenzeiten

03.04.2009
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Wie Unternehmen ihre Belegschaft durch den Wirtschaftsabschwung steuern können, ohne zum Mittel der betriebsgedingten Kündigung zu greifen, war ein beherrschendes Thema auf der Fachmesse "Personal 2009" in München.

"Personalchefs spielen in der Krise eine sehr wichtige Rolle", betonte Brigitte Hirl-Höfer, Director Human Resources von Microsoft Deutschland. Sie könnten zum Beispiel mit einer umsichtigen Personalstrategie dafür sorgen, dass Unternehmen für die Zeit nach dem Abschwung gewappnet sind. Auch Microsoft sei gegen die wirtschaftliche Entwicklung nicht immun. Der Softwareriese hatte in den vergangenen Monaten Stellenkürzungen und ein umfangreiches Sparprogramm angekündigt. Gleichwohl sei es dem Unternehmen nach wie vor wichtig, in seine Belegschaft zu investieren. "Wir entwickeln für jeden Beschäftigten einen individuellen Karriereplan, von dem wir Entwicklungsschritte und Weiterbildungen ableiten", so Hirl-Höfer. Auch das Recruiting liege nicht völlig brach. Erst im Januar startete Microsoft Deutschland ein Trainee-Programm mit 20 Nachwuchskräften.

Armin Trost, HFU Business School: 'Die langfristige Sicht fehlt.'
Armin Trost, HFU Business School: 'Die langfristige Sicht fehlt.'

Die langfristige Sicht fehle vielen Personalabteilungen, kritisierte Armin Trost, früher SAP-Personalleiter und heute Professor an der HFU Business School in Furtwangen. Aktuell führten viele Firmen »auf Sicht«, weil das Ende der Krise nicht erkennbar sei: "Eine langfristige Personalplanung kommt dabei zu kurz", so Trost.