Personalarbeit in Krisenzeiten

30.03.2009
Wie Unternehmen ihre Belegschaft durch den Wirtschaftsabschwung steuern können, war ein beherrschendes Thema auf der Fachmesse "Personal 2009".

Personalchefs spielen in der Krise eine wichtige Rolle", betonte Brigitte Hirl-Höfer, Director Human Resources von Microsoft Deutschland. Sie könnten mit einer umsichtigen Personalstrategie dafür sorgen, dass Unternehmen für die Zeit nach dem Abschwung gewappnet sind. Auch Microsoft sei gegen die wirtschaftliche Entwicklung nicht immun.

Entwicklung gegen den Trend

Der Softwareriese hatte in den vergangenen Monaten Stellenkürzungen und ein umfangreiches Sparprogramm angekündigt. Gleichwohl sei es dem Unternehmen nach wie vor wichtig, in seine Belegschaft zu investieren. "Wir entwickeln für jeden Beschäftigten einen individuellen Karriereplan, aus dem wir Entwicklungsschritte und Weiterbildungen ableiten", so Hirl-Höfer. Auch das Recruiting liege nicht völlig brach. Im Januar startete Microsoft Deutschland ein Trainee-Programm mit 20 Nachwuchskräften.

Die langfristige Perspektive fehle vielen Personalabteilungen, kritisierte Armin Trost, früher SAP-Personalleiter und heute Professor an der HFU Business School in Furtwangen. Derzeit agierten viele Firmen "auf Sicht", weil das Ende der Krise nicht erkennbar sei: "Eine langfristige Personalplanung kommt dabei zu kurz", so Trost.

Angesichts der Wirtschaftslage müssten Personaler zudem den Mut aufbringen, neue Wege zu gehen, unterstrich Siegfried Baumeister, Personalleiter des Autozulieferers Voss Automotive. Als sein Unternehmen erste massive Umsatzeinbrüche verzeichnete, reagierte Baumeister prompt und entwickelte mit seiner HR-Abteilung einen Eskalationsplan. Darin definierte sein Team personalwirtschaftliche Instrumente, die auf verschiedenen Eskalationsstufen zum Einsatz kommen sollen: von Gehaltsverzicht über Kosteneinsparungen bis hin zu Vertragsänderungen.

Dass personalwirtschaftliche Instrumente in der Krise gefragt sind, zeigt auch die Entwicklung der Messe Personal. Gegen den Trend konnte sie zulegen: 248 Anbieter aus den Bereichen HR-Software, Personaldienstleistungen und -beratung sowie Weiterbildung stellten im MOC in München aus – 40 mehr als im Vorjahr. "Der Markt für HR-Dienstleistungen ist erstaunlich stabil", berichtete Alexander Petsch, Geschäftsführer des Veranstalters Spring Messe. (hk)