Neue DEC-Workstations zielen auf Sun-Marktsegment:

Personal VAX kommt im Januar

23.12.1988

MAYNARD (CW) - Digital Equipment startet mit Produktankündigungen für Desktop-Systeme in das neue Jahr. Im Januar sollen endlich die Personal VAX (PVAX) und eine High-End RISC-Workstation vorgestellt werden. Darüber hinaus werden auch die PCs, die DEC von Tandy bezieht, präsentiert und Preise und Verfügbarkeit von Decwindows bekanntgegeben.

Die PVAX, deren Einführung seit etwa einem Jahr in der Gerüchteküche gehandelt wird, soll die Microvax 3xxx-Familie ergänzen. Ausgerüstet mit dem CMOS-Chipsatz und vier Megabyte Hauptspeicher-Kapazität erreicht die Personal VAX eine Leistung von 2,5 Mips. Als Betriebssystem dienen VMS und die DEC-eigene Unix-Variante Ultrix. Darüber hinaus soll MS-DOS mit einem DOS-Emulator von Phoenix Technologies in einem Fenster laufen können.

Experten glauben nicht, daß damit die Vaxstation 2000 vom Markt verschwindet. Vielmehr sei die VAX zwischen der 2000 und der Microvax 3200 beziehungsweise 3500 anzusiedeln, vermutet Terry Shannon, DEC-Kenner beim Marktforschungsunternehmen International Data Corp. in Framingham. Die Preise für die Personal VAX sollen zwischen 7000 und 15 000 US-Dollar liegen.

Die neue High-End-RISC-Workstation nutzt den R2000-Chipsatz von Mips Computer Systems. Als Betriebssystem steht nur Ultrix zur Verfügung. Die Leistung soll bei 10 Millionen Instruktionen pro Sekunde liegen, einige Quellen sprechen sogar von 15 MIPS.

Beobachter schätzen, daß die Digital-Workstations zwischen 12 000 und 15 000 Dollar kosten werden. Es wird vermutet, daß so der Sun-4-Workstation, die zwischen

20 000 und 43 000 Dollar kostet, Konkurrenz gemacht werden soll.

Offen ist noch, mit welchen Grafik-Fähigkeiten die DEC-Workstations ausgestattet werden. Experten glauben nicht, daß das von Digital mit Evans & Sutherland zusammen entwickelte Grafiksystem Shadowfax zum Einsatz kommen wird. Überhaupt wird mit einem leistungsfähigen Grafik-Modul nicht vor September 1989 für die Workstation gerechnet. DEC sucht nach einem geeigneten Dritt-Anbieter von Grafik-Technik und steckt überdies Geld in eigene Entwicklungen.