US-Computer-Handel trieb groteske Blüten:

Perser kauften Türken

28.03.1980

WASHINGTON (CW) - Computer im Wert von einigen Milliarden Dollar wanderten unter der Herrschaft Schah Reza Pahlevis in das Entwicklungsland Persien. Benutzbar waren die Anlagen nicht: Entweder waren sie unbrauchbar oder es konnte sie niemand bedienen. Dies berichtete die Süddeutsche Zeitung.

Drahtzieher der Milliardengeschäfte war Abolfath Mahlevi, ein Abkomme der Pahlevi-Dynastie. Er war Anlaufstation für US-Firmen die dem Iran Computer verkaufen wollten. Von 1970 bis 1976 stieg die Zahl der im Land installierten Systeme von 63 auf 290. Bis 1980 sollten es rund 500 werden. Ein kalifornischer Konzern soll beispielsweise für mehrere hundert Millionen Dollar die Software geliefert haben. Ein anderes Unternehmen blieb hingegen auf einem Auftrag von 2,8 Millionen Dollar für "Kleincomputer " sitzen, die angeblich in der Lage sein sollten, dem iranischen Militärenglische Texte ins persische zu übersetzen.