Performance-Improvement: Von einer Olympiasiegerin lernen

07.12.2004
Von in Ingrid

Die Märkte ändern sich per-manent: "Ein Unternehmen wie die Telekom muss sich ständig neu erfinden. Wer hätte gedacht, dass wir jemals mit dem Kaffeeröster Tchibo konkurrieren?" Lernen sieht Praml deshalb als zentrales Element der Performance-Verbesserung. Allerdings übernähmen die Mitarbeiter selbst mehr Verantwortung, denn es werde nicht mehr auf Vorrat geschult, sondern das für die Arbeit notwendige Wissen vermittelt.

Chefs unzufrieden mit Seminaren

Deutsche Unternehmen geben jährlich zirka 18 Milliarden Euro für Weiterbildung aus. Doch wie eine Befragung von McKinsey ergab, sind die Verantwortlichen in den Firmen mit den Ergebnissen nicht immer zufrieden. Auch Jörg Staff, Direktor Personalentwicklung der Deutschen Post AG, sieht noch Steigerungspotenzial. "Alle Weiterbildungskurse sollten sich in einem Pflichtenheft wiederfinden", empfiehlt er: "Leistungen müssen mit konkreten Zielen verbunden werden. Außerdem müssten Mitarbeiter auch aus eigenem Antrieb etwas für ihre Weiterbildung tun, so der Personaler. Praml ergänzt, dass hierbei die Personalentwicklung Hilfestellung geben müsse und in Zukunft eine aktivere Rolle spielen werde. "Die ständige Veränderung am Markt und in den Unternehmen verlangt den Mitarbeitern mehr ab; dieser Wandel muss den Leuten auch vermittelt werden. Sie müssen wissen, worum es geht." Das fördere die Motivation und Arbeitsqualität.

Wissen um das eigene Unternehmen und den Markt sehen deshalb viele Firmen als Wettbewerbsvorteil. "Wir haben 700 Dienstleistungen und Lösungen, die verkauft werden müssen. Das Geschäft wandelt sich in einem fort", schildert auch Günter Schulteis, Head of Direct Sales und Marketing Services von Bayer Business Services. Steffen Roehn, Head of IT von T-Mobile Deutschland, sieht in diesem Umfeld die IT als Kernkompetenz an, räumt aber ein, dass nicht alles im eigenen Unternehmen von den eigenen Mitarbeitern erledigt werden müsse. Dirk Berensmann, CIO der Deutschen Postbank AG, ergänzt: "Exklusives IT-Know-how verschwindet immer mehr. Fast alle IT-Leistungen können am Markt eingekauft werden." Für Berensmann geht die Entwicklung weg vom Expertentum der IT-Mitarbeiter hin zu einer übergreifenden Position im Unternehmen. Auch er steht immer wieder vor der Frage, ob er einen sofort genau zur Position passenden oder einen flexiblen Mitarbeiter engagieren soll. Hilfe verspricht er sich von einer Skill-Datenbank, in der neben den aktuellen Anforderungen auch erfasst wird, welche Qualifikationen das Unternehmen in Zukunft benötigt.