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Peregrine räumt weitere Fehlbuchungen ein

30.08.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die in einem Bilanzskandal verwickelte US-Softwareschmiede Peregrine Systems will nach erneuter Überprüfung ihrer Bücher die Einnahmen der letzten knapp drei Jahre um insgesamt rund 250 Millionen Dollar nach unten korrigieren. Zuvor war das Unternehmen von einem geringeren Korrekturbedarf in Höhe von 100 Millionen Dollar ausgegangen (Computerwoche online berichtete). Als Erklärung gab der Anbieter von Asset-Management-Software an, die Prüfer hätten bei erneuter Durchsicht der Bücher für die letzten elf Quartale weitere Fehlbuchungen von bis zu 180 Millionen Dollar festgestellt. Das Unternehmen kündigte an, künftig weniger aggressiv zu bilanzieren und Umsätze erst dann zu buchen, wenn der Endkunde die Ware bezahlt hat.

Obwohl die Buchprüfung beendet und die Ergebnisse an die US-Börsenaufsicht weitergeleitet wurden, schloss die Softwareschmiede weitere Berichtigungen und eine erneute Änderung der Resultate nicht aus. Zudem will Peregrine aufgrund von Buchungsunregelmäßigkeiten für die betroffenen Berichtsperioden eine Abschreibung von 100 Millionen Dollar in Anspruch nehmen machen. Gleichzeitig verkündete das finanziell angeschlagene Unternehmen, dass es gelungen sei, eine Kreditlinie in Höhe von 103 Millionen Dollar zu verlängern. Da Peregrine nicht in der Lage war, termingerecht seine Quartalsberichte vorzulegen, wird die Aktie ab dem heutigen Freitag nicht mehr an der Nasdaq gehandelt. (mb)