Lang erwartete Neuentwicklung ist endlich in Deutschland verfügbar

Peoplesofts Global Payroll erleichtert die internationale Gehaltsabrechnung

08.12.2000
MÜNCHEN (CW) - Peoplesoft liefert seine völlig neu entwickelte Software "Global Payroll" für die Lohn- und Gehaltsabrechnung in Deutschland aus. Zu den Highlights gehören die einfache Abwicklung von multinationalen Abrechnungen und das vereinfachte Customizing des Programms über Regeln.

Ein Jahr nach der US-Version kommt die völlig neu entwickelte Lohn- und Gehaltssoftware von Peoplesoft auch auf den deutschen Markt. Für das neue Produkt verspricht der Hersteller eine Reihe von Verbesserungen. Insbesondere die Anpassung an das eigene Unternehmen soll viel einfacher zu realisieren sein. Dank einer einheitlichen Engine für den internationalen Einsatz lassen sich außerdem mehrere länderspezifische Versionen in einer einzigen Installation betreiben.

Den Kern des Programms bildet eine Anwendung, in der keinerlei spezifische Logik oder Berechnungen hinterlegt sind. Dieser Code dient nur als Rahmen für die eigentliche länder- und unternehmensspezifische Lösung. Die komplette Anwendungslogik, zum Beispiel für Bezüge und Abwesenheiten, wird über Regeln im System hinterlegt. Diese Regeln gibt es auf verschiedenen Ebenen. So pflegt der Softwarehersteller unter anderem gesetzgeberische Anforderungen und branchenspezifische Bestimmungen. Auf der anderen Seite kann ein Anwender eigene Regeln in das System einpflegen, etwa für Besonderheiten bei Bezügen.

Anwender sollten die von Peoplesoft erstellten Regeln nicht ändern, sondern sich darauf beschränken, eigene Regeln zu erstellen. Ansonsten kann es bei einem Update, zum Beispiel der Anpassung an neue gesetzliche Regelungen, notwendig werden, das Customizing in einigen Teilen händisch nachzuziehen.

Auch für bestimmte Branchen liefert der Softwarehersteller die benötigten Anpassungen gleich mit. Im ersten Schritt stehen Lösungen für Metall und Banken zur Verfügung. Weitere für Peoplesoft wichtige Branchen sind die Automobilindustrie und andere Finanzdienstleister. Wann entsprechende Module erhältlich sind, ist noch nicht bekannt. In Deutschland arbeiten zur Zeit zehn Peoplesoft-Mitarbeiter an der Lokalisierung und der Pflege.

Da die Kernanwendung keinerlei länder- oder branchenspezifischen Code enthält, lassen sich entsprechende Regeln problemlos in das Programm integrieren. Auf diese Weise ist es möglich, mit einer zentralen Anwendung die Abrechnung für Mitarbeiter in vielen Ländern zu erledigen. Sowohl die gesetzlichen und tariflichen Anpassungen als auch die Währungskonvertierungen übernimmt das Programm. Die länderspezifischen Erweitungen gibt es bereits außer für Deutschland noch für Frankreich, England und die Schweiz. An den Versionen für Spanien, Italien und die Niederlande arbeitet das Unternehmen zurzeit.

Bestehende Anwender der Peoplesoft-Lohnabrechnung haben die Möglichkeit, auf die neue Version zu migrieren. Da es sich um eine komplette Neuentwicklung handelt, kann mit den alten Datenbeständen nicht mehr weitergearbeitet werden. Wegen der hierzulande geringen Zahl von Altanwendern erfolgt die Portierung einzelfallabhängig in Zusammenarbeit mit dem deutschen Entwicklungsteam. Wenn sich ein Anwender eng am Standard orientiert hat, rechnet Hardy Eich, HRMS Development Manager bei Peoplesoft in Deutschland, mit einem Portierungsaufwand von rund zwei bis drei Monaten. Anpassungen in der alten Version müssen aber in der neuen von Hand nachvollzogen werden. Da das Customizing, also die Regelerstellung, nun vereinfacht worden ist, sollte dies aber zügiger als bei der Vorgängerversion geschehen können.

Abb: Die Kernanwendung enthält keine Lohn- und Gehaltsregeln. Quelle: Peoplesoft