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Peoplesoft und SAP im Procurement-Clinch

05.07.2000
Wer kann besser mit Commerce One?

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mit Peoplesoft aus Pleasanton, Kalifornien, und der Walldorfer SAP AG teilen gleich zwei traditionsreiche ERP-Anbieter (Enterprise Resource Planning) das Bett mit dem E-Procurement-Spezialisten Commerce One - da ist der Krach quasi vorprogrammiert. Peoplesoft schloss seine strategische Partnerschaft mit Commerce One bereits im Juni 1999. Nun spucken die Kalifornier große Töne: Dank der einjährigen Zusammenarbeit habe man sich einen ordentlichen Vorsprung gegenüber "Nachzügler" SAP erarbeitet, prahlt Peoplesoft. Den werde man wohl noch ausbauen können, denn R/3 und dessen Nachfolger seien bekanntlich nicht eben einfach gestrickt, weswegen die Integration mit den Commerce-One-Produkten sicher einige Zeit dauern werde.

SAP indes, erst seit der jüngsten US-Hausmesse Sapphire offiziell mit Commerce One verbandelt, hält Peoplesoft kaum für einen ernst zu nehmenden Gegner. Peter Graf, Marketing-Chef von SAP Markets, machte sich laut "Computergram" über Peoplesofts Proklamation öffentlich lustig - es handele sich beim Produkt der Kalifornier um eine schlichte Lizenzierung von Commerce Ones "BuySite". Konfrontiert mit Peoplesofts Aussage, man sei gespannt auf den Wettbewerb mit SAP, konterte Graf: "Das wäre ich auch."

Bis die Auseinandersetzung in ihre heiße Phase eintritt, gehen aber wohl noch ein bis zwei Quartale ins Land. Wir warten gespannt...