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Peoplesoft ist angeblich an der Sage-Group interessiert

09.12.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der US-amerikanische Unternehmenssoftwarehersteller Peoplesoft soll an der englischen Sage-Gruppe interessiert sein, die betriebswirtschaftliche Standardsoftware für kleine Unternehmen herstellt. Im CW-Interview hat der Peoplesoft-Chef Craig Conway aber klargestellt, dass er Techniklücken schließen will und keine Marktanteile kaufen. Craig Conway, President und CEO von Peoplesoft, soll sich in diesen Tagen mit den Chefs des britischen Softwareanbieters Sage getroffen haben. Das berichtet das "Handelsblatt". Conway hat auf der europäischen Kundenmesse seines Unternehmens Ende Oktober in Paris angekündigt, in den kommenden zwölf bis 18 Monaten ein bis zwei Unternehmen übernehmen zu wollen. Peoplesoft soll mit der Sage-Übernahme nach Ansicht der Wirtschaftszeitung seine Produktpalette nach unten abrunden. Sage ist in Deutschland mit Sage KHK vertreten, das vor allem mit Produkten für Handwerker und kleine Händler erfolgreich ist. Im Interview mit der COMPUTERWOCHE stellte Conway allerdings klar, dass es ihm bei einem Zukauf um die Technik geht: "Unsere Akquisitionen sind technologiegetrieben. Wir werden in Europa kein Unternehmen übernehmen, um Kunden zu kaufen, sondern um europäische Funktionalität zu erwerben." Zum Beispiel sei Deutschland das Land mit den komplexesten Anforderungen an die Personalverwaltung, insbesondere durch die gesetzlichen Anforderungen. "Die Lohnbuchhaltung ist nicht nur extrem komplex, die Gesetze ändern sich auch sehr häufig", sagte Conway. Eine Akquisition in diesem Bereich würde also zusätzliches lokales Wissen einbringen. Der Firmenchef rechnet damit, im Laufe des kommenden Jahres mindestens ein größeres Unternehmen in Peoplesoft zu integrieren.