Palm macht als Palmone weiter

PDA-Nutzer stehen auf Smartphones

29.08.2003
MÜNCHEN (CW) - Die Hersteller persönlicher digitaler Assistenten (PDAs) können sich keine Atempause leisten: Analysten zufolge verlangen immer mehr Kunden nach Geräten, mit denen sich auch telefonieren oder zumindest drahtlos kommunizieren lässt.

Traditionelle Handhelds, die lediglich die Termine im Griff hatten, zählen nach Einschätzung einiger Marktforscher bald zum alten Eisen. Konvergenz sei immer wichtiger, wobei damit die Verbindung des Organizers mit dem Mobiltelefon gemeint ist. Während Endkunden hierbei in der Regel mehr Wert auf die Telefonfunktionen legen, bevorzugen Unternehmen aus nahe liegenden Gründen starke Features für den Datenaustausch.

Laut IDC wird der weltweite Markt für reguläre PDAs in diesem Jahr um rund 8,4 Prozent schrumpfen; etwa 11,3 Millionen Geräte sollen insgesamt abgesetzt werden. Demgegenüber steige die Nachfrage nach Konvergenzmodellen - Smartphones - weiter deutlich an, und zwar auf 13 Millionen Stück. Neugeräten, die nicht kommunizieren könnten, sei nur noch ein kurzes Leben beschieden, kommentierte IDC-Analyst Alex Slawsby den Trend. Wie auch im traditionellen Handy-Geschäft hat Nokia bei Smartphones die Nase vorn - mit 1,2 Millionen verkauften Einheiten im zweiten Quartal ermittelte IDC einen Marktanteil von 61 Prozent. Alle Anbieter setzten in der ersten Jahreshälfte insgesamt vier Millionen Konvergenzgeräte ab.

PDA-Pionier Palm hat derweil vergangene Woche einen Schritt in die Zukunft getan: Er hat sich einen neuen Namen gegeben. Mit der Bezeichnung Palmone will das Unternehmen ab Herbst die Abspaltung der Hardware- von der Softwaresparte unterstreichen. Letztere heißt Palmsource und finanziert sich unter anderem dadurch, indem sie das Betriebssystem "Palm OS" in Lizenz vergibt. Kunden sind beispielsweise der Elektronikkonzern Sony, der ebenfalls PDAs auf Basis der Palm-Software anbietet. In Palmone integriert wird der ehemalige Wettbewerber Handspring, der im Juni für rund 170 Millionen Dollar übernommen und so vor der Pleite gerettet worden war. (ajf)