Zunehmend Konkurrenz für technische Workstations:

PCs dringen in Grafik-Domäne ein

09.06.1989

STARNBERG (CW) - Der Markt für PC-Grafikkarten ist im Umbruch. Die Computerhersteller haben erkannt, daß sich mit den leistungsfähigen Boards die Grenzen zwischen der PC- und der Workstation-Welt verwischen und die Möglichkeit besteht, PC-Systeme im CAD-Bereich zu vermarkten.

PCs, die mit einem 386-Prozessor-Board ausgerüstet sind, bieten eine ideale Integrationsplattform für Workstations so Bernd Huber, Vorstandsmitglied der Starnberger Spea Software AG. Die Gründe seien in dem relativ günstigen Preis bei hohen Stückzahlen, der offenen Rechner-Architektur und der Möglichkeit zu sehen, diese Systeme sowohl unter MS-DOS als auch unter Unix einzusetzen.

Der Markt für PCs auf Basis eines 286-, 386-, oder 486-Prozessors wird weltweit um etwa 24 Prozent jährlich wachsen, prognostiziert Huber. Bei PCs mit hochauflösender Grafik, Grafikkarten und Monitoren soll künftig eine jährliche Steigerungsrate von 55 Prozent erreicht werden.

Bereits dieses Jahr werde der Stückzahl-Absatz von Hochleistungs-Grafik-PCs von 230 000 in 1988 auf 300 000 ansteigen. Bis 1991 rechnet er mit weltweit 600 000 installierten Systemen. Von den 1989 in Europa insgesamt 300 000 verkauften, Systemen gingen rund 25 000 auf das Konto von Spea. Damit haben die Starnberger nach eigenen Angaben im europäischen Boardmarkt eine führende Position inne.

Spea erzielte 1988 mit Hard- und Softwareprodukten für den Grafik und CAD-Sektor einen Umsatz von übler 10 Millionen Mark. Aufgrund der positiven Entwicklung des Boardmarktes und gut laufender Auslandsgeschäfte rechnet der Vorstandsvorsitzende Ulrich Seng für das Geschäftsjahr 1989 mit einer Verdreifachung des Umsatzes auf 30 Millionen Mark.