IDC bescheinigt Fujitsu-Siemens Marktführerschaft

PCI-Express beschleunigt neue FSC-Workstations

27.08.2004

"Ungefähr jede dritte Workstation, die in Deutschland verkauft wird, stammt von uns", erklärte Jörg Hartmann, frisch gebackener Marketing-Chef bei FSC, anlässlich der Vorstellung der neuen Celsius-Workstations "K330", "M430" und "R630". So konnte FSC laut Angaben von IDC im zweiten Quartal 2004 etwa 35,2 Prozent oder 10 111 Stück aller im Land ausgelieferten Arbeitsstationen (insgesamt 28 724) verkaufen. Im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor lag der Marktanteil bei 33,9 Prozent. Der Zugewinn ging zu Lasten von Hewlett-Packard, dessen Anteil von 24,6 Prozent im Jahr 2003 auf 22 Prozent gesunken ist. Nach IDC-Schätzung nimmt in Westeuropa der Absatz von Risc-basierenden Workstations weiter ab, während der von Grafikstationen mit Intel-Chips bis 2006 noch leicht steigen wird.

Hartmann rechnet damit, dass sich der Anteil von mobilen Workstations von derzeit acht bis zehn Prozent in den kommenden Jahren verdoppeln wird. Für 2005 erwartet FSC auch eine verstärkte Nachfrage nach Workstations, die 64-Bit-Software verarbeiten können. Der Hersteller verwendet deshalb im neuen Highend-Modell R630 zwei von Intels Xeon-Prozessoren mit Unterstützung für Extended Memory 64 (EM64T), die damit 32- und 64-Bit-Software verarbeiten können und die bisherige Speicherobergrenze von 4 GB durchbrechen. Dafür sorgt Intels Chipsatz "E7525" (Codename Tumwater) für Dual-Xeon-CPUs. Bei der Mittelklasse-Workstation M430 kommt der Pentium 4 mit oder ohne EM64T zum Einsatz, im Einsteigersystem K330 läuft der Pentium 4. Beide Rechner lassen sich mit maximal 4 GB Hauptspeicher ausstatten, das Topmodell mit bis zu 16 GB.

Alle drei Workstations sind mit dem PCI-Express (x16) versehen, der den Grafikkarten genügend Daten liefern soll (siehe Kasten "PCI-Express"). Als Grafiksysteme bietet FSC je nach Workstation-Modell die Lösungen von Intel ("GMA 900"), Nvidia ("Quadro NVS 280, "FX1300", "FX3400) und ATI ("Fire GL V3200" und "V3250") an. In Deutschland sind vor allem die Produkte von Nvidia populär, die nach Angaben von Jens Neuschäfer, technischer Pressesprecher des Herstellers, im Highend einen Marktanteil von 85 Prozent erreichen. Nvidia hat mittlerweile alle Grafikkarten auf die schnelle PCI-Express-Schnittstelle umgestellt. Zusätzlich offeriert Nvidia maßgeschneiderte Treiberpakete für einige der gängigsten Softwarelösungen.

Besonderen Wert legt Fujitsu-Siemens auf die ergonomischen Eigenschaften der neuen Workstations. So soll die Lärmbelastung durch die Lüfter im Gehäuse möglichst reduziert werden, was mit Stromsparmaßnahmen erreicht wird. In puncto Umweltverträglichkeit verweist der Hersteller darauf, dass bei der Produktion der Hauptplatinen der Bleianteil von zwölf auf weniger als drei Gramm gesunken ist und die Flussmittel wasserlöslich sind. Zudem konnten die gefährlichen Halogene fast ganz vermieden werden.

Mechanische Designveränderungen tragen zur Servicefreundlichkeit bei: Festplatten und optische Laufwerke können ohne Werkzeuge ausgetauscht werden, Erweiterungskarten sind steckbar. Die Einstiegspreise für die drei Modelle: Modell K330 ist ab 1460 Euro zu haben, Modell M430 ab 1599 Euro und R630 ab 2779 Euro.

PCI-Express

PCI-Express ist eine serielle Punkt-zu-Punkt-Verbindung zwischen CPU, Systemspeicher und Grafikchip, die sich aus "Lanes" aufbaut. Eine Lane besteht aus jeweils einer Sender- und Empfängerleitung. Die Grundfrequenz von PCI Express liegt bei 2,5 Gigahertz und entspricht einer Transferrate von 2,5 Gbit/s je Richtung und Leitungspaar. Die tatsächliche Übertragung von Nutzdaten liegt bei rund 2 Gbit/s, der Rest geht für Verschlüsselung verloren. PCI-Express unterstützt x1, x2, x4, x8, x16 und x32 breite Lanes. Bei der Datenübertragung werden die Informationen auf die Lanes verteilt. PCI Express x32 beispielsweise erreicht eine maximale Transferrate von 9,31 GB/s. Das von Fujitsu-Siemens in den Workstations verwendete PCI Express x16 liefert den Grafikkarten 3,73 GB/s je Richtung. Zum Vergleich: Die bisherige parallele Grafikschnittstelle AGP schaffte maximal 1,99 GB/s.