IDC reduziert die Prognosen

PC- und Server-Geschäft schwächelt

20.09.2002
MÜNCHEN (CW) - Die Marktforscher von IDC haben ihre Erwartungen für den globalen PC- und Server-Markt nach unten korrigiert. Der Grund: Große Unternehmen halten sich bei Investitionen weiter zurück.

Der Rechner als Symbol des IT-Aufschwungs hat ausgedient: Nach einer Prognose von IDC sollen in diesem Jahr weltweit rund 135,5 Millionen PCs verkauft werden, ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr von mageren 1,1 Prozent. Damit korrigierten die Marktforscher ihre Prognosen vom Juni, in denen noch ein Wachstum von 4,7 Prozent in Aussicht gestellt worden war. Die mittleren und großen Unternehmen schränkten ihre Ausgaben weiterhin ein, gab IDC als Grund an. Dies treffe vor allem auf die USA und Europa zu. Einigermaßen stabil entwickele sich die Nachfrage von kleinen Firmen sowie der öffentlichen Hand.

Der kurze Anstieg der Nachfrage im zweiten Quartal habe sich in Luft aufgelöst, berichtete IDC-Analystin Loren Loverde. Daher senkte IDC auch die Prognosen für 2003: Statt eines Wachstums von 11,1 Prozent gehen die Marktforscher nun von einem Anstieg von 8,4 Prozent auf rund 147 Millionen Geräte aus.

Kaum erfreulicher entwickelte sich der globale Server-Markt. Hier schrumpfte der Umsatz im zweiten Quartal 2002 (und damit im sechsten Quartal in Folge) zurück, und zwar von 12,6 Milliarden Dollar im Vergleichszeitraum des Vorjahres auf 10,5 Milliarden Dollar. Den Auguren zufolge entstand auf Seiten der Hersteller durch die Kombination von HP und Compaq erstmals seit langem ein echter Rivale für IBM: Sowohl Big Blue als auch HP neu erreichten 28,7 Prozent Marktanteil nach Umsatz und bilden so die neue "Doppelspitze" im Server-Geschäft.

Eine leichte Belebung prognostiziert IDC traditionell für das letzte Quartal, allerdings seien die Aussichten auf einen nachhaltigen Aufschwung begrenzt. China, Australien und Indien sollen allerdings zweistellige Wachstumsraten vorweisen. (ajf)