Ist Overclocking noch sinnvoll

PC-Mythos Übertakten

19.12.2012
Von 
Michael Schmelzle ist seit 1997 Hardware-Redakteur der PC-WELT. Daneben verantwortet der Diplom-Biologe und Buchautor Projekte wie die Höllenmaschine und die PC-WELT-PCs.

Fazit

Übertakten bringt kaum mehr Leistung, untertakten spart hingegen Strom
Übertakten bringt kaum mehr Leistung, untertakten spart hingegen Strom

Die CPU oder die Grafikkarte von Hand zu übertakten birgt mehr Risiken als Nutzen. Sie verlieren die Garantie, machen Ihr System instabiler und eine stärkere Hitzeentwicklung zieht häufig einen höheren Geräuschpegel durch lärmende Lüfter nach sich. Der Nutzen ist hingegen ein bescheidener Leistungszuwachs im einstelligen oder niedrigen zweistelligen Prozentbereich, der in der Praxis selten spürbare Auswirkungen hat (siehe Diagramm links). Eine Ausnahme stellt die Bildwiederholrate bei Spielen dar. Hier können Sie bei leicht ruckelnder Darstellung durch gezieltes Übertakten den Grenzbereich zwischen 25 und 30 Bilder/s hinter sich lassen.

Geeignet zum Untertakten: AMD Overdrive
Geeignet zum Untertakten: AMD Overdrive

Zeitgemäß ist hingegen das Untertakten, um im Desktop-Betrieb weniger Strom zu verbrauchen. So sinkt beispielsweise die Leistungsaufnehme unserer Testplattform mit einer Radeon-HD-7870-Grafikkarte um fast 15 Prozent. Mit Tools wie Afterburner können Sie beispielsweise für Ihre Grafikkarte ein Stromspar-Profil einrichten, das Sie über ein frei einstellbare Tastenkürzel einfach und bequem ein- und ausschalten können. Afterburner funktioniert sowohl mit AMD- als auch Nvidia-Grafikchips und auch mit älteren Grafikkarten. Für das Untertakten der CPU gibt es leider kein universell einsetzbares Tool. Besitzer von Hauptplatinen mit der Chipsatz-Serie AMD 700, 800 und 900 können aber zumindest AMD Overdrive für diese Zwecke verwenden.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.