Gartner

PC-Markt trotzt mit Mini-Notebooks der Krise

15.10.2008
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Hewlett Packard verteidigt Spitze im weltweiten PC-Geschäft

Weltweit verkauften die PC-Hersteller im zwischen Juli und September 2008 rund 80,6 Millionen Rechner.
Weltweit verkauften die PC-Hersteller im zwischen Juli und September 2008 rund 80,6 Millionen Rechner.
Foto: Gartner

Weltweit konnte HP seine Spitzenposition im PC-Geschäft jedoch behaupten. Der US-Hersteller verkaufte im dritten Quartal insgesamt fast 14,8 Millionen Rechner, 15,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Ein Marktanteil von 18,4 Prozent reichte für die Krone im globalen Rechnergeschäft. Shooting-Star unter den Top Five war allerdings Acer. Die Taiwaner steigerten ihre Verkaufszahlen um 47,3 Prozent auf über 10 Millionen verkaufte Systeme und rücken damit dem zweitplatzierten Anbieter Dell, der auf knapp elf Millionen abgesetzte Rechner kam (plus 11,6 Prozent), gefährlich nahe. Die fünf weltweit führenden PC-Anbieter komplettieren Lenovo auf Platz vier und Toshiba auf Rang fünf.

Prognosen, wie sich der PC-Markt weiter entwickeln wird, wollen die Analysten derzeit nicht wagen. Vor allem die Aussichten der Netbooks ließen sich derzeit kaum vorhersagen. "Da Mini-Notebooks noch ein relativ neuer PC-Bereich sind, ist es zu früh zu sagen, ob diese Geräte neue Marktchancen eröffnen oder nur auf Kosten der bestehenden günstigeren Geräte wachsen", sagt Gartner-Analyst Kitagawa. Allerdings wird die neue Geräteklasse immer wichtiger. In den USA machten Netbooks im dritten Quartal 2008 bereits fünf Prozent aller verkauften Mobilrechner aus. Gartner schätzt, dass die Kompaktrechner zwischen einem und zwei Prozentpunkten zum Gesamtwachstum des Marktes beigetragen haben. In der Region EMEA machten die Bonsai-Notebooks schon zehn Prozent des gesamten Mobilrechnermarktes aus. Ihr Anteil am Gesamtwachstum betrug sieben Prozent.

Allerdings hat dieser Trend auch eine Schattenseite für die Hersteller. Zwar legen die Stückzahlen weiter zu, auf der anderen Seite sinkt mit dem Trend zu günstigeren Rechnern der Durchschnittspreis pro Gerät. Diese Entwicklung wird sich nach Einschätzung von Gartner auch im vierten Quartal weiter fortsetzen. Verstärkt werde dies zudem durch die Finanzkrise, die die Zurückhaltung auf Seiten der Kunden verstärken und sich so auf das gesamte PC-Geschäft weltweit auswirken könnte.