Gartner

PC-Markt trotzt mit Mini-Notebooks der Krise

15.10.2008
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Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Gartner zufolge legte der weltweite PC-Markt im dritten Quartal 2008 um 15 Prozent zu. Allerdings registrieren die Marktforscher erste Auswirkungen der Finanzkrise: Die Kunden tendieren mehr und mehr zu günstigeren Rechnern.

Die Analysten von Gartner haben im dritten Quartal des laufenden Jahres weltweit 80,6 Millionen verkaufte PCs und Notebooks gezählt. Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum bedeutet dies eine Steigerung von etwa 15 Prozent. "Vor allem der Absatz bei Mini-Notebooks ist weltweit stark angestiegen", berichtet Mika Kitagawa, Principal Analyst für den Bereich Client Computing Markets Group von Gartner. Außer habe das robuste Wachstum in der Region Europa, Naher Osten und Afrika (Emea) den weltweiten PC-Markt gestützt.

Der PC-Markt in den USA konnte im dritten Quartal 2008 nach Stückzahlen nur um 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zulegen.
Der PC-Markt in den USA konnte im dritten Quartal 2008 nach Stückzahlen nur um 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zulegen.
Foto: Gartner

Allerdings fallen bereits die ersten Schatten der globalen Finanzkrise auf das PC-Geschäft. Kitagawa registrierte in den USA eine verstärkte Nachfrage nach günstigen Rechnern unter 500 Dollar. Dieser Trend sei vor allem dem jungen Segment der günstigen Kompakt-Notebooks zugute gekommen. Insgesamt legte der PC-Markt in den Vereinigten Staaten zwischen Juli und September 2008 nach Stückzahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum lediglich um 4,6 Prozent zu. Gerade im Business-Bereich seien in Folge der konjunkturellen Turbulenzen Einbrüche zu verzeichnen gewesen, berichten die Analysten. Das Consumer-Geschäft sei nach einigen Quartalen mit hohen Zuwachsraten ebenfalls wieder abgeflaut. Auch der Beginn des Schuljahres habe nicht wie sonst üblich für eine deutliche Belebung des Geschäfts sorgen können.

Die Zurückhaltung der Geschäftskunden hat in erster Linie Hersteller wie Dell und Hewlett-Packard (HP) getroffen, deren Wachstumskurven sich in den USA mit 6,0 beziehungsweise 4,4 Prozent deutlich abflachten. Dennoch behaupteten sich beide Anbieter auf den vorderen Plätzen: Dell verteidigte mit einem Marktanteil von 29,5 Prozent die Pole Position, gefolgt von HP mit 25,7 Prozent. Einen Achtungserfolg verbuchte Apple: Der Hersteller verkaufte 29,4 Prozent mehr Rechner als im dritten Quartal 2007 und belegt mit einem Marktanteil von 9,5 Prozent den dritten Platz im US-Ranking der erfolgreichsten PC-Verkäufer.